1. Exzerpt:
Seite 2 (Auszug):
Hartmann von Aues Verserzählung ist die Geschichte eines lebensfrohen Ritters, der vom Aussatz ergriffen wird. Nur der freiwillige Opfertod eines Unschuldigen Mädchens kann ihn heilen; die Tochter eines Bauern ist dazu bereit. Die Einsicht des Ritters, dass es töricht sei, sich dem Entziehen zu wollen, was über ihn verhängt ist, verschafft ihm Heilung durch göttliche Gnade.
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Der gelehrte Ritter Hartmann, Dienstmann zu Aue, erzählt eine Geschichte, in der er sich selbst verewigen will:f
Heinrich ist ein angesehener und wohlhabender Ritter, der als Dienstmann zu Aue ein glückliches Leben verbringt,
welches sich in ein erbarmungswürdiges Dasein wandelt:
Der Aussatz ergreift ihn.
Sein Schicksal ist mit dem Hiobs vergleichbar,
er erträgt es jedoch nicht so gut wie dieser, sondern wird unglücklich und traurig.
Seine Hoffnung, dass sein Aussatz heilbar ist, erfüllt sich:
Eine Jungfrau müsste für ihn sterben.
Heinrich sieht die Ausweglosigkeit und
verschenkt seinen Besitz
bis auf einen Hof, auf den er sich zurückzieht
und wo er gern aufgenommen wird.
Des Bauern 8jährige Tochter verehrt
und umsorgt Heinrich.
Er erzählt der Bauernfamilie, dass nur eine Jungfrau ihn retten könnte.
Die Tochter möchte für Heinrich sterben
und teilt ihren Wunsch ihren Eltern mit,
die entsetzt reagieren und ihr drohen.
Sie hält eine leidenschaftliche Bittrede,
mit der sie die Eltern überzeugt. Sie denken, sie spräche Gottes Willen aus.
Ihr Angebot, sich für ihn zu opfern,
lehnt Heinrich zunächst ab.
Als ihn aber auch die Eltern zu überzeugen versuchen,
nimmt er an.
Heinrich und die Tochter fahren nach Salerno,
wo sie den Arzt von ihren festen Willen überzeugen kann.
Während der Arzt die Operation vorbereitet,
entscheidet sich Heinrich um: Er will sich seinem Schicksal fügen.
Das Mädchen ist zutiefst traurig über diese Entscheidung.
Gott heilt Heinrich von seiner Krankheit und die Tochter von ihrem Leid.
Heinrich wird angesehener als zuvor
und nimmt die Tochter zur Frau.
Beide erlangen das ewige Leben.
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