Das 19. Jahrhundert brachte eine vermehrte Trivialisierung der Kinder- und Jugendliteratur.
Fades und Kitschiges wurden tonangebend.
Das Zeitalter Bismarcks war eine Periode quantitativen Wachstum der Kinder- und Jugendliteratur, vor allem der Mädchenbücher.
Mädchen hatten zart zu sein, unscheinbar, anlehnungsbedürftig und tugendhaft; Kinder generell: nicht neugierig, vielmehr gehorsam und ordentlich, sauber und pünktlich.
Die Bücher zeigten eine einfache Gut-Böse Charakteristik auf.
Neben der Vorbereitung auf die Rolle daheim hatten die Mädchen die Aufgabe, Wunschbefriedigung zu sein.
Doch der Kontrast zu "Heim und Herd" war fundamental, in den Büchern waren städtische Abenteuer das Thema.
Abenteuer oder Arbeit schickten sich jedoch nicht, das Erlernen von Benimm-Regeln, das Verfolgen der Repräsentationspflicht waren "Arbeit" genug.
Eine andere Gattung der Kinder- und Jugendliteratur stellt die Kolonialerzählung dar.
Die zwei bekanntesten Vertreter hiervon sind C. von Falkenhorst und Gustav Frenssen.
Zwischen 1894-1897 veröffentlichte C. von Falkenhorst sein elfbändiges Werk "Jung-Deutschland".
Ziel dieses Buches ist zur Belehrung und Vermehrung geographischer Kenntnisse beizutragen.
Ziel der Deutschen Nation müsse sein diesen "Kindern" (den Afrikanern) den "Samen der Kultur" einzupflanzen, wenn notwendig mit Waffengewalt.
Der Pfarrer Gustav Frenssen schrieb "Peter Moors Fahrt nach Südwesten mit den Leitmotiven der "germanische Lust an der Fremde und am Krieg" sowie das Lob der Härte " Es ist wunderbar, wie viel der Mensch ertragen kann."
Mit "Peter Moors Fahrt nach Südwesten" wollte er die Jugend intellektuell und emotional auf kriegerische Taten vorbereiten, indem er andere Völker als Untermenschen diskriminierte, als feige charakterisierte und ihnen jedes eigene Recht absprach.
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