Der Roman "Der Plan von der Abschaffung des Dunkels" ist von autobiographischen Zügen geprägt. Der Autor Peter Hoeg wählt die Ich-Form, um aus seiner persönlichen Perspektive zu erzählen und seine persönlichen Gefühle besser darzulegen.
Der Autor Peter Hoeg wählt eine schwierige, gewöhnungsbedingte Sprache. Da seine Sätze ziemlich kurz und knapp sind - obwohl dies normalerweise zu besserem Verständnis führt - fehlt manchmal ein klarer Bezug. Besonders da Hoeg anstatt Eigennamen meist Fürwörter verwendet. So zum Beispiel im zweiten Teil am Ende des letzten Kapitels (S.237):
"Es ist bald vorbei", sagte er. "Dann komme ich zurück zu dir. Dann sitzen wir zusammen wie früher. Auch mit Peter. Ist er jetzt bei dir?" "Ja", sagte sie.
"Darf ich Papier und Bleistift behalten?" "Ja", sagte sie.
Er strich ihr über die Wange.
"Wartet ihr hier auf mich?", sagte er. Sie konnte ihm nicht antworten.
"Jetzt nimmst du nicht mehr den Bus", sagte er. "Ich hab dir ein Auto gekauft. Es parkt hier unten."
Dieser Ausschnitt zeigt, dass dieses Buch keine einfache Lektüre ist. Wenn man das Lesen dieses Buches für einen längeren Zeitraum unterbricht, so verliert man leicht den Faden.
Im Vordergrund des Romans steht nicht die Handlung sondern eher gesellschaftskritische Überlegungen des Autors. Das Buch handelt von der Idee, alle Kinder in Dänemark in gemeinsamen dänischen Schulen zu versammeln. Er nennt dieses Vorhaben bezeichnenderweise "Plan von der Abschaffung des Dunkels". Hoeg berichtet nicht nur von dem Plan, sondern er läßt seinen Gedanken und Gefühlen freien Lauf, ohne seine persönliche Meinung dem Leser aufzwingen zu wollen. Deshalb regen seine Gedankengänge sehr zum Nachdenken an. Er spricht in diesen die Problemstellung der Integration an - und zwar im speziellen Fall die Eingliederung verhaltensauffälliger Kinder - und wie weit man diese ausführen darf.
Außerdem enthält der Roman sehr viele philosophische Gedanken, zum Beispiel über die Zeit:
Man bekam die Zeit nie erklärt. Doch man wusste, sie war kolossal, größer als etwas Menschliches oder Irdisches. wenn man rechtzeitig dasein sollte, dann nicht nur aus Rücksicht auf die Kameraden und sich selbst und die Schule. Sondern auch um der Zeit selber willen. Für Gott. (Teil 1, Kap.6, S. 49)
Peter und Katarina erkennen, dass sobald die Zeit nicht mehr funktioniert, ein Chaos ausbricht. Sie stellen fest, dass das ganze Leben auf die Zeit geeicht ist. Die beiden nützen dies auch aus, indem sie einmal die Schuluhr zurückstellen und so das Zeitsystem in der Schule durcheinanderbringen.
Der Ich-Erzähler geht auch auf die Religion ein, er berichtet von der religiösen Erziehung und hinterfragt diese zugleich:
Es wurde immer viel gebetet und gesungen. Jedoch hatten wir nie versucht, Gott selbst zu erreichen. Dazu war er immer zu nahe an Biehl, [...] (Teil 1, Kap. 6, S. 49)
Aufgrund der vielen Gedankengänge des Ich-Erzählers, welche die Handlung immer wieder unterbrechen, fällt es manchmal schwer, dem Geschehen zu folgen.
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