Durch einen Spiegel, in einem dunklen Wort Gliederung 1. Autor 2. Werke von Jostein Gaarder 3. Preise für "Durch einen Spiegel, in einem dunklen Wort" 4. Inhalt 5. Charaktere 6.
Textanalyse 7. Interpretation & eigene Meinung 1) Autor: Jostein Gaarder Am 08. August 1952 wurde Jostein Gaarder in Oslo geboren. In seiner Kindheit galt er als sehr verträumt und schwierig, was seine Eltern aber nicht nur negativ sahen. Er studierte an der Universität in Oslo bis 1976 Nordistik, Philosophie, Theologie und Literaturwissenschaft. Während seines Studiums heiratete er eine Theaterwissenschaftlerin, mit der er zwei Söhne bekam.
Von 1978 bis 1986 lehrte Jostein Gaarder Philosophie, Theologie und Literaturwissenschaft an Volkshochschulen. An Gymnasien lehrte er nur Religion (protestantisch), nebenbei gab er an Universitäten in Oslo und Bergen Vorlesungen. 2) Seine Werke: . Katalog, 1982 . Diagnosen og andre noveller, 1986 (Der seltene Vogel, dt. 1997) . Froskeslottet 1988 . Kabalmysteriet, 1990 (Das Kartengeheimnis, dt. 1995) . Sofies verden, 1991 (Sofies Welt, 1994) . Julemysteriet, 1992 (Das Weihnachtsgeheimnis, dt. 1998) . I et speil, i en gåte, 1993 ( Durch einen Spiegel, in einem dunklen Wort, dt.
1996) . Hallo? Er det noen her? (Hallo, ist da jemand, dt. 1999) . Vita Brevis, 1996 (Das Leben ist kurz - Vita Brevis, dt. 1997) . Maya, 1999 . Sirkusdirektørens datter, 2001 . Der Geschichtenverkäufer (2002) . Das Orangenmädchen (2003) 3) Preise : Durch einem Spiegel, in einem Dunklen Wort . 1996 Ausgezeichnet mit dem Preis "Goldenes Kabel" . Österreichischen Jugendbuchpreis der Jury junger Leser . Buch des Monats September der "Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur" . 1997 Preis der deutschen Schallplattenkritik . Buxtehuder Bullen Dieses Buch, welches, wie schon erwähnt, 1993 in Norwegen erschienen ist, kann als Gaarders Auseinandersetzung mit dem christlich-theologischen Schöpfungsbegriff angesehen werden. Er lässt besonders seine Erkenntnisse in Philosophie und Theologie einfließen, die allerdings oft nicht mit der katholischen Meinung übereinstimmt, denn Jostein Gaarder ist Protestant. 4) Inhalt Die krebskranke Cecilie liegt schon seit November im Bett, als Weihnachten naht. Ängstlich sind die Eltern, Großeltern und der Bruder darauf bedacht, es Cecilie recht zu machen.
Alle ahnen, dass sie mit ihr das letzte gemeinsame Weihnachten verbringen werden. Sie bestimmt, wie das Fest ablaufen wird, und da sie schon zu schwach ist, selbst hinunter ins Wohnzimmer zu gehen bzw. dort länger zu bleiben, wird sie von ihrem Vater erst zur Bescherung hinuntergetragen. Kurz bevor sie einschläft, trägt er sie wieder hinauf in ihr Bett. Doch sie kann nicht lange schlafen, da sie plötzlich mit den Worten: "Hast du gut geschlafen?" geweckt wird. Auf der Fensterbank sitzt ein kleines weißes Geschöpf ohne Haare und mit Augen, die wie Saphir leuchten: der Engel Ariel, der sie in der nächsten Zeit noch vier weitere Male besuchen wird.
Die Gespräche zwischen Cecilie und Ariel führen zu einer wunderbaren Begegnung zwischen Himmel und Erde und Cecilie versucht Ariel einige seiner himmlischen Geheimnisse zu entlocken. Für Ariel sind im Gegenzug dazu alle menschliche Empfindungen fremd (er kann sich unter Schmerz oder Kälte nichts vorstellen) und so versucht auch er von Cecilie die irdischen Geheimnisse zu erfahren. Bei seinem ersten Besuch erzählt er ihr zum Beispiel, dass Engel die Menschen die ganze Zeit beobachten könnten ( wie durch einen Spiegel ). Dies ginge aber nicht umgekehrt, da die Menschen auf der Seite des Spiegels seien, wo sie nur sich selbst sehen könnten. Ariel stellt Cecilie immer wieder vor neue Rätsel und schenkt ihr einen Blick auf die andere Seite des Spiegels. Diese Eindrücke, die vor allem durch Diskussionen und Gespräche entstehen, versucht Cecilie in ihrem Notizbuch festzuhalten.
Erst als sie dafür schon zu krank und zu schwach ist, bittet sie ihre Großmutter, das aufzuschreiben, was sie ihr ansagt. Der Engel macht sich immer unsichtbar, sobald ein Familienmitglied das Zimmer betritt. Als es Cecilie immer schlechter geht, wechseln sich die Eltern und Großeltern mit der Nacht- und Tagwache ab. So kann Ariel sie nur in den wenigen Stunden dazwischen aufsuchen. Bei seinem zweiten Besuch gehen sie sogar hinaus, um Cecilies neue Ski auszuprobieren, obwohl sie in Wirklichkeit viel zu schwach dazu wäre. Denn es geht ihr im Laufe des Buches immer schlechter, was man allerdings nur an der Fürsorge der Eltern bemerkt, die beinahe ständig bei ihr sind, sobald sie aufwacht.
Oder auch daran, dass sie fast jeden Tag eine Spritze bekommen muss, und sie schließlich Schlafen nicht mehr vom Wachsein unterscheiden kann. Sie erzählt aber ihrer Familie erst kurz vor ihrem Tod von den Begegnungen mit dem Engel Ariel. Als er Cecilie zum dritten Mal besucht, scheint er sehr abschließend und feierlich zu sein. Und tatsächlich ist es der vorletzte Besuch, bevor er sie "auf die andere Seite des Spiegels" begleitet. Doch davor wacht sie noch einmal auf und verlangt von ihrer Großmutter alles, was sie sagt, niederzuschreiben. In der Nacht darauf kommt Ariel, und die beiden unternehmen eine Schlittenfahrt.
Cecilie besucht noch einmal ihre ganze Familie, und auch ihre beste Freundin Marianne, ohne dass jemand etwas davon bemerkt. Zum letzten Mal wacht sie auf, sieht ihre ganze Familie vor sich stehen und zum ersten Mal erzählt sie von dem Engel, der ihr immer begegnet, bis sie sich schließlich mit den Worten: "Also, macht´s erst mal wieder gut..." verabschiedet. Bald kommt der Engel Ariel.
Doch dieses Mal ist alles anders. Denn er fragt sie, ob sie nicht mit ihm fliegen wolle, obwohl sie bis jetzt bei den Ausflügen in die Schneelandschaft Norwegens immer gehen musste, während der Engel neben ihr geflogen ist. Die zwei fliegen über den kleinen Ort in Norwegen, in dem Cecilie wohnt, und als sie schließlich wieder an ihrem Fensterbrett sitzt, sieht sie sich selbst im Bett liegen. Und sie erkennt, dass sie nun auf der anderen Seite des Spiegels ist...
5) Charaktere Cecilie Sie ist ein krebskrankes Kind mit langen, blonden Haaren. Da sie schon seit November im Bett liegt, ist ihr oft ziemlich langweilig. Sie zählt alles in ihrer Umgebung ( z.B. die Gardinenringe) und hat auch gelernt mit den Ohren zu sehen. Alles was sie an Geräuschen im Haus hört, setzt sie sofort bildlich um und stellt sich die Situation vor.
Daraus lässt sich schließen, dass sie ziemlich fantasievoll ist. Obwohl ihr Weihnachten "wie eine Hand voll Sand, der durch die Finger rieselt, während sie schläft oder wach ist" vorkommt, kann sie zu Beginn noch ziemlich klar denken. Alle tiefen Gedanken schreibt sie in ihrem Notizbuch auf, besonders später, als sie Gespräche mit dem Engel Ariel führt. Sie ist voller Hoffnung, dass sie gesund wird, da sie sich Skier und eine Rodel zu Weihnachten wünscht. Diese Wünsche wollen ihr die Eltern zu Beginn nicht erfüllen, da sie ahnen, dass Cecilie nicht mehr Skifahren oder rodeln gehen werden kann. Doch als sie darauf besteht ( sie bekommt einen Wutanfall), wollen sie ihr die Hoffnung nicht nehmen.
Zu Beginn liest sie meist "Die illustrierte Wissenschaft", um sich ein bisschen weiterzubilden. Später dann kann sie sich nicht mehr so gut konzentrieren um länger hindurch zu lesen. Sie ist sehr kritisch gegenüber den Aussagen des Engels und zweifelt vieles an, was er sagt. Cecilie ist ein sehr bestimmender Mensch und ihre Familie beugt sich meist ihren Wünschen. Oft erreicht sie auch durch Wutanfälle das, was sie möchte. Allerdings bekommt sie diese meist nur, um ihre Traurigkeit abbauen zu können.
Cecilie hat dadurch, dass sie viel Zeit zum Nachdenken hat, sehr tiefe und philosophische Gedanken, die sie, wie schon erwähnt, alle aufschreibt: "Wenn ich sterbe, reißt eine Silberschnur mit glatten Perlen, die durch das Land rollen und zu den Muschelmüttern auf dem Meeresgrund zurückkehren. Wer wird nach meinen Perlen tauchen , wenn ich nicht mehr da bin? Wer wird wissen, dass sie mir gehört haben? Wer wird erraten können, dass einmal die ganze Welt um meinen Hals gehangen hat?" Ariel Ariel ist ein Engel, der schon ewig lebt, und Cecilie besucht, um mit ihr über Himmel und Erde zur reden, also um sie in die himmlischen Geheimnisse einzuführen. Er ist klein, hat eine helle, klare Stimme. Seine Augen leuchten wie Saphir, und er besitzt weder Haare noch Nägel. "Jetzt sah sie, dass ihm auch Augenbrauen und Wimpern fehlten. Er kam auf sie zu und setzte sich auf den Stuhl vor ihrem Bett.
Seine Schritte waren so leicht , sie schienen den Boden überhaupt nicht zu berühren. Es war, als ob er einfach durchs Zimmer glitte. Seine Augen strahlten wie zwei blaugrüne Edelsteine, und wenn er sie anlächelte, so wie jetzt, glitzerten seine Zähne wie weißer Marmor." Der Engel ist sehr neugierig, denn er kann es sich nicht vorstellen, wie es ist ein Mensch zu sein. Er stellt Cecilie immer vor Rätsel, und wartet, bis sie auf die Antwort von selbst draufkommt. Wenn jemand anderer ins Zimmer kommt, macht er sich immer unsichtbar, jedoch behauptet er, immer dazusein.
Der eigentliche Grund seines Kommens ist, Cecilie zu trösten und ihr einen Blick durch den "Spiegel" zu gewähren, auf die Seite, wohin er sie gegen Ende des Buches geleitet. Mutter: Sie ist sehr fürsorglich, und versucht Cecilie alles recht zu machen. Ihren Kummer versucht sie vor ihr zu verbergen, indem sie immer behauptet, Zwiebel geschnitten zu haben, wenn sie mit verheulten Augen in ihr Zimmer kommt. Großmutter: Ist eine gute Vertrauensperson für Cecilie, da sie innerlich noch immer ein Kind ist und sehr klug. Sie liest Cecilie öfters etwas aus der Bibel oder von nordischen Göttern vor, und Cecilie bittet sie, ihre Gedanken aufzuschreiben, als sie schon zu schwach ist um selbst schreiben zu können. Lasse: Er ist Cecilies jüngerer Bruder, der sich sehr um seine kranke Schwester sorgt.
Er kommentiert alles, redet viel und erzählt Cecilie das, was bei den anderen geschieht. 6) Textanalyse Das Buch ist in Kapitel ohne Nummerierung geteilt. Die Handlung läuft in einem durch, genauso wie auch die Krankheit von Cecilie in einem durchläuft, da sie Schlaf nicht vom Wachsein unterscheiden kann. Die meisten Passagen sind dialoghaft aufgebaut, da der Autor das, was er vermitteln möchte, durch das Gespräch des Engels mit Cecilie beschreibt. Dazwischen wird immer geschildert, dass die Eltern neben Cecilies Bett wachen, oder auch die Gespräche und Handlungen, wobei alles in einem ziemlich einfachen Stil vom allwissenden Erzähler erzählt wird. 7) Interpretation und eigene Meinung Das gesamte Buch ist in einer geheimnisvollen Stimmung geschrieben, wobei man nicht weiß, ob Cecilie dem Engel wirklich oder nur in ihren Träumen begegnet.
Denn zum Beispiel fliegt der Engel Ariel einmal, als sie es eilig haben von ihrem Ausflug zurückzukehren, weil der Vater ins Zimmer kommt, mit ihr durch das geschlossene Fenster, was physikalisch unmöglich ist. Die Krankheit wird ziemlich herabgespielt, da nie von Schmerzen berichtet wird. Das Einzige, woran man ihre Krankheit bemerkt, ist, dass gegen Ende die ganze Zeit ein Familienmitglied von ihr beim Bett ist, sie jeden Tag eine Spritze bekommt und dass ihre Mutter meistens weint, wenn sie ins Zimmer kommt. Da Jostein Gaarder Protestant ist und sich in diesem Buch sowohl mit Religion ( er zitiert eine Stelle aus dem Korintherbrief der lutherianischen Übersetzung), als auch mit Philosophie auseinandersetzt, entstehen ziemlich viele Gegensätze zur Ansicht der katholischen Kirche. Zum Beispiel meint der Engel, dass Gott nicht allmächtig sei, und dass in der Schöpfung etwas schiefgelaufen sei. Außerdem vertritt er die Evolutionstheorie, und der Engel zögert auch, als Cecilie ihn fragt, ob sie eine unsterbliche Seele hätte.
Was der Engel Cecilie beibringen will: Er erzählt, dass Engel schon ewig leben, die Menschen beobachten und als sogenannte "Krankenengel" agieren. Außerdem lügen Engel nicht, werden nie erwachsen, spüren nichts, haben weder Sinne noch Gefühle. Sie sind vergleichbar mit Kindern oder Erwachsenen, die noch das Kind in sich tragen ( also zum Beispiel Cecilies Großmutter). "Er zeigte auf ihre Stirn und sagte: "In Gedanken könnt ihr alles tun, was Engel mit dem ganzen Körper machen. Wenn ihr träumt, könnt ihr in euren Köpfen genau dasselbe machen wie die Engel in der ganzen Schöpfung." Sie war leicht verwirrt.
"Aber das ist noch nicht alles", sagte Ariel. "Wenn ihr träumt, kann euch nichts passieren. Dann seid ihr so unverwundbar wie die Engel im Himmel. Dann ist alles, was ihr erlebt, pures Bewusstsein, und ihr benutzt die fünf Sinne eures Körpers nicht." So beschreibt Ariel ziemlich treffend, wie es ist, ein Engel zu sein. Er erklärt, dass die größte Gemeinsamkeit, die Engel mit Menschen haben, wäre, dass beide eine Seele besitzen.
Gegen Ende des Buches gibt er zu, dass die Schöpfung ein so großes Mysterium ist, dass weder Engel noch Menschen es verstehen könnten. Meine Meinung: Da das Buch eine sehr schöne Stimmung vermittelt, war ich ziemlich ergriffen und begeistert von dem Werk. Vor allem, da sehr viele Gedanken darin enthalten sind, die wirklich faszinierend sind. Besonders der Schlussteil hat es mir angetan: "Sie lachte. "Aber ich kann doch nicht fliegen." Der Engel seufzte nachsichtig.
"Hör endlich auf mit dem Unsinn. Komm einfach her." Und Cecilie trat auf den Engel Ariel zu. Er nahm ihre Hand. Im nächsten Moment schwebten sie durch das offene Fenster, über die Scheune und über die weite Landschaft" Oder: "Etwas später flogen sie zum offenen Fenster zurück und setzten sich auf die Fensterbank, wo Ariel bei seinem ersten Besuch gesessen hatte. Beide blickten auf Cecilies Bett.
Sie fand es seltsam, dass sie sich selbst dort liegen sehen konnte. Ihre blonden Haare waren über das Kissen gebreitet und auf die Bettdecke hatten sie den alten Weihnachtsstern gelegt. "Ich finde mich auch schön, wenn ich schlafe", sagte sie. Ariel hielt ihre Hand. Er blickte zu ihr hoch und sagte: "So, wie du hier sitzt, bist du noch schöner." "Aber das kann ich nicht sehen, jetzt bin ich doch auf der anderen Seite des Spiegels.
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