Böll verstand es deshalb so gut, die Nöte und Leiden des unheroischen kleinen Mannes in der Nachkriegszeit so überzeugend und präzise in dieser Geschichte darzustellen, weil er als einer der wenigen deutschen Schriftsteller während des 2. Weltkrieges nicht emigrierte oder mit den Nazis kollaborierte, sondern wie so viele einfache Deutsche auch diese Zeit erlebte und sie auch erleben mußte. Heinrich Böll war alles andere als ein Radikaler, als ein Revolutionär. Er war Kleinbürger, Christ, Katholik und er wollte nicht ausbrechen. Er verabscheute den Krieg mit Ekel und Verdruß. Das Leben in der Nachkriegszeit, die Realität vermitteln ihm Anreiz genug zum Schreiben.
Denn gerade hier ist das Leben - das Leben der kleinen Leute, ihre Leiden und Ausweglosigkeiten, ihre kleinen und großen Entbehrungen, ihr manchmal ganz zufälliges Glück. Die Wohnungsnot, die Armut und die Eheschwierigkeiten eines kleinen Angestellten werden in dem Roman "Und sagte kein einziges Wort" (1953) von Heinrich Böll thematisiert.
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