Verlag: Suhrkamp
Werke: 1953 Shakespeare dringend gesucht
1962 Der Hund des Generals
1965 Joel Brand, die Geschichte eines Geschäfts
1967 Die Nacht in der der Chef geschlachtet wurde
1967 Die Soldaten (nach Jakob Michael Reinhold Lenz)
u.a.
Autor: Heinar Kipphardt wurde am 8. März 1922 in Heidersdorf (Schlesien) geboren und starb am 18. November 1982 in München. Nach einem Studium der Medizin in Bonn, Köln, Königsberg, Breslau, Würzburg und Düsseldorf arbeitete er zunächst als Facharzt für Psychiatrie. Im 2. Weltkrieg musste er als Soldat an die Ostfront nach Russland. Von 1951 bis 1959 war er Chefdramaturg am Deutschen Theater Berlin, kündigte den Vertrag nach Auseinandersetzungen um den Spielplan aber auf. Kurz vor dem Bau der Berliner Mauer übersiedelte Kipphardt 1959 in die Bundesrepublik und ließ sich nach einem kurzen Aufenthalt in Düsseldorf (Dramaturg am dortigen Schauspielhaus) 1960 in München nieder; hier lebte er zunächst als freier Schriftsteller (1960-1969) und war dann für drei Jahre Chefdramaturg der Münchner Kammerspiele.
Unter anderem erhielt er den Nationalpreis der DDR (1953), den Gerhart Hauptmann-Preis, den Adolf-Grimme-Preis (1965) und den Prix Italia (1976). In den sechziger Jahren war er neben Peter Weiss einer der zentralen Vertreter des dokumentarischen Theaters innerhalb der deutschen Literatur.
Hauptpersonen: J. Robert Oppenheimer
Sicherheitsausschuss:
Gordon Gray (Vorsitzender)
Ward V. Evans und Thomas A. Morgan (Ausschussmitglieder)
Anwälte:
Robb, Rolander (Energiekommission)
Garrison, Marks (Anwälte Oppenheimers)
Einige Zeugen
Inhalt: Der Atom Physiker Oppenheimer muss sich vor einem Ausschuss verteidigen, der seine Loyalität in Frage stellt wegen verschiedener Kommunistischer Verbindungen, welche Oppenheimer unterhält. Er wird zwar für seine Verdienste um den Bau der Atombombe gelobt aber auch sehr stark kritisiert da er sich geweigert hatte sich am Bau der Wasserstoffbombe zu beteiligen. Es werden verschiedene Zeugen gehört, wobei jeder dieser Zeugen etwas anderes Aussagt.
Text: 9 Szenen mit einigen Zwischen Szenen; kurze Regieanweisungen; leicht zu Lesen
Interpretation: Da es sich hierbei um ein sogenanntes dokumentarisches Werk handelt und die Person Oppenheimer Existierte würde ich sagen, dass Kipphardt auf die Kommunisten Hysterie, die in Amerika sich während des Kalten Krieges abspielte kritisierte. Es wurde jeder für einen potentiellen Verräter gehalten der eine Kommunistische Vergangenheit hatte. Im Fall Oppenheimer wurde ihm unter anderem zur Last gelegt sein Bruder sei ein Kommunist und deshalb sei er ein Verräter. Diese Angst vor den Russen und die Entwicklung der Wasserstoffbombe haben die Welt sehr nahe an ihre Vernichtung gebracht. Es stand bereits das Datum für den Erstschlag gegen Russland fest. Ich denke Kipphardt wollte auch noch die Vorgangs weise der Geheimdienste der USA kritisieren welche nicht nur die Post von Dr. Oppenheimer gelesen haben und seine ganze Vergangenheit offen legten sondern ihm auch noch einige Fallen stellten um seine Loyalität zu überprüfen. Auch der Anspruch der Militärs auf alle Wissenschaftlichenentdeckungen und die damit verbundenen Folgen wurden durch Oppenheimer personifiziert. Ebenfalls wurden die ethnischen und moralischen Zwiespälte in der sich Wissenschaftler sehen dargestellt. Oppenheimer war zuerst von der Fasziniert, hat dann aber die Gefahr die in ihr steckt erkannt und sich gegen ihren Bau ausgesprochen weswegen ihm auch die Sicherheitsgarantie entzogen wurde.
Zur Atombombe: Die erste Atombombe (oder A-Bombe) wurde am 16. Juli 1945 auf dem Versuchsgelände bei Alamogordo (New Mexico) getestet. Oppenheimer war der Wissenschaftliche Leiter des Manhattan Projekts, welches die Atombombe herstellte. Die Herstellung einer solchen Bombe hat bis dahin als fast unmachbar gegolten. Sie hatte eine Sprengkraft die 20000 Tonnen TNT (Trinitrotoluol ) entspricht. Heutige Wasserstoffbomben haben eine Sprengkraft von mehreren Millionen Tonnen TNT.
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