2.1 Struktur
- Novelle, unterteilt in 9 Kapitel
- Ich Erzähler mit einem "Jemand" über sich, der sich später als Autor herausstellt
2.2 Hauptpersonen
Paul Pokriefke, geb. 30. Januar 1945, Ich - Erzähler
=> freier, mäßig erfolgreicher Journalist, geschieden
Tulla Pokriefke, Mutter, aus Danzig
=> flüchtete `45 vor der roten Armee über die Ostsee in die SBZ und schließlich nach Westdeutschland. Sie überlebte den Angriff auf die Gustloff und gebar Paul in dem Moment als die Gustloff sank.
Konrad (Konny) Pokriefke, Sohn (alias Wilhelm, in Ahnlehnung an W. Gustloff)
=> intelligent, Einzelgänger, lebt nach der Scheidung seiner Eltern bei seiner Großmutter
Wolfgang Stremplin (alias David, in Anlehnung an D. Frankfurter, David und Goliath)
=> Bekannter Konrads aus dem Internet, er gibt vor Jude zu sein
2.3 Inhalt
30. Januar 1895, Geburt Wilhelm Gustloffs in Schwerin, später treuer Nazi Funktionär
1936 wird er von David Frankfurter, einem Juden, in Davos erschossen.
30. Januar 1945, das Flüchtlingsschiff Gustloff sinkt. 7000-9000 Tote, ca. 1200 Überlebende.
- Tulla (17) überlebt und gebärt Paul exakt in dem Augenblick als die Gustloff sinkt
30. Januar 1995, 50 Jahre nach dem größten Schiffsunglück treffen sich die Überlebenden
- auch Konrad ist dabei und wird in seine Rolle eingeführt die Geschichte aufzuschreiben
1996, Paul stößt auf die Internetseite www.blutzeuge.de, eine rechtsorientierte Seite zur Ehre
Wilhelm Gustloffs. Er bemerkt schnell, dass es sein Sohn ist, der die Seite betreibt.
Im Chatroom seiner Seite lernt Konrad (Wilhelm) Wolfgang (David) kennen. Eigentlich
könnten sie gute Freunde sein, doch ihre unterschiedlichen Ideologien trennen sie. Oft
streiten sie sich, und schrecken auch vor historisch belasteten Ausdrücke nicht zurück.
20. April 1997 (Hitlers Geburtstag) Konrad und Wolfgang treffen sich in Schwerin. An der
ehemaligen Wilhelm Gustloff Gedenkstätte erschießt Konrad seinen "Freundfeind".
Konrad stellt sich anschließend der Polizei, er legt wert darauf, dass alles genau so abläuft
wie damals als David Frankfurter Wilhelm Gustloff erschoss.
Im anschließenden Prozess zeigt Konrad kaum Reue, er wird zu 7 Jahren Haft im
Jugendgefängnis verurteilt, was er selbst auch als zu milde bezeichnet. In Gefangenschaft
genießt Konrad einen guten Ruf und hat auch diverse Sonderrechte.
Ein Modell der Gustloff, dass er in Gefangenschaft liebevoll zusammengebaut hat, zerschlägt
er eines Tages vor den Augen seines Vaters. Später findet dieser im Internet jedoch eine Seite
die dem Verehrer des Blutzeugen, also Konrad gewidmet ist.
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