Hans Giebenraths Vater Joseph gehört dem Kleinbürgertum an. Er ist ein Spießbürger dem alles gleichgültig ist, auch sein eigener Sohn. Nur wenn es um das Lernen geht, setzt sich Joseph Giebenrath für seinen Sohn ein. \"Auch das Tiefste seiner Seele, das schlummerlose Mißtrauen gegen jede überlegene Kraft und Persönlichkeit die instinktive aus Neid erwachsenen Feindseligkeit gegen alles Unalltägliche, Freiere, Geistige teilte er mit sämtlichen übrigen Hausvätern der Stadt\" (Kap.1, S.7/8). Jedoch ist dieses \"Unalltägliche, Freiere, Geistige\" sein Sohn und für solche Leute kann und will Herr Giebenrath kein Verständnis aufbringen. Hans Giebenrath hat keine Mutter mehr, und so fehlt die für ihn wichtige Bezugsperson, da sein Vater der ihm aufgezwungenen Rolle nicht gerecht wird.
Weiter wichtige Personen für Hans sind seine Lehrer in der Lateinschule und der Pfarrer seines Heimatortes. Jeder von ihnen will, daß Hans das Stuttgarter Landexamen besteht. Um daran teilzunehmen bekommt er vom Rektor, vom Mathematiklehrer und vom Stadtpfarrer viele zusätzliche Unterrichtsstunden. Auch wird ihm alles andere, wie zum Beispiel seine Kaninchenzucht und das Angeln verboten, da er \"keine Zeit mehr für Zerstreuungen\" haben soll. Hans unternimmt dagegen nichts und beugt sich den Forderungen der Lehrer. Er ist in seinem Charakter noch nicht so ausgeprägt, daß er seine eigenen Wünsche durchzusetzen vermag. Trotzdem besitzt er auch ausreichenden Ehrgeiz; er möchte das Examen gerne bestehen. Durch das Wissen, das Hans jetzt besitzt, wird er aber etwas hochmütig, da er immer schon seine Mitschüler und auch seinen Vater übertrumpfen wollte. Der einzige Mensch, der sich etwas um seine Seele zu kümmern versucht, ist der Schuhmachermeister Flaig. Hans jedoch meidet Flaig, da er \"in der Blüte des Knabentrotzes\" steht und \"feine Fühler für jede unliebsame Berührung seines Selbstbewußtseins\" hat.
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