Erster Akt: Durch den ersten Akt versucht Goethe dem Zuschauer, die Situation deutlich zu machen: Zwei Parteien, die sich bekämpfen. Mit Weislingens Entführung beginnt die Handlung.
Zweiter Akt: Im zweiten Akt stellt Goethe eine große Enttäuschung dar, die durch einen nahestehenden Freund hervorgerufen wird. Beim Lesen drängt sich hier zum ersten mal die Annahme auf, daß Goethe persönliche Ereignisse und Niederschläge in diese Geschichte mit eingebracht hat.
Dritter Akt: Im dritten Akt lässt Goethe den ehemaligen Freund Weislingen zum totalen Gegner werden:
Nicht nur, daß Weislingen den Kaiser gegen Götz aufhetzt, er rät ihm darüber hinaus zu besonderer Strenge.
Goethe hebt hier einmal sehr deutlich Götzens besondere Leidenschaft und Gewandtheit in Auseinandersetzungen hervor, die ein Held des Heroismus halber in solchen Geschichten zeigen muß.
Vierter Akt: Der vierte Akt lässt wie der Zweite ein persönliches Schlüsselereignis in Goethes Leben vermuten. Hier bricht die staatliche Autorität in Gestalt der Reichstruppe ihr Wort. Vielleicht lautet die umgestellte Frage: Auf wen kann man sich wirklich noch verlassen?
Die Antwort kommt prompt: Es ist der wirkliche Freund Franz von Sickingen, der ihn ohne Rücksicht auf eigene Gefahr aus den Händen der kaiserlichen Räte befreit.
Fünfter Akt: Im Bezug auf das Verhältnis der Ereignissfülle zu der Textlänge stört der fünfte Akt etwas im Vergleich zu den anderen Akten des Schauspiels:
Goethe hat in diesem nicht sehr langen Akt viele wichtige Ereignisse eingebracht: Georgs Ermordung, Weislingens Vergiftung, tröstener Auftritt Marias, Selbstmord von Weislingens Bube Franz, Götzens Gefangennahme und schließlich auch sein Tod.
Es scheint wie so oft im wirklichen Leben, dass sich die Dinge eben nicht immer zum Guten wenden, sondern in einer durch Gewalt verursachten Katastrophe münden.
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