Startseite   |  Site map   |  A-Z artikel   |  Artikel einreichen   |   Kontakt   |  
  


deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Gesellschaftskritik und utopievorstellungen


1. Drama
2. Liebe

Der junge Simplicius wird vom Einsiedler aus einer "Bestia" zum Christenmenschen erzogen. Die religiösen Lehren erfährt er in abstrakter Form, als reine Heilslehre. Bereits seine ersten Welterfahrungen lehren ihn die Diskrepanz zwischen göttlicher Theorie und teuflischer Praxis. Der himmlischen Ordnung, in der das Gute regiert, steht die Welt als Stätte des bösen Schwein, grimmiger als Löwen, geiler als Böck seien. Die Vision einer Gegenwelt entwirft der selbsternannte, närrische Jupiter. Hier herrscht ein starker Mann, der "teutsche Held", und schafft ein Reich des Friedens und des Wohlstandes, paradiesische Zustände für eine Generation, welche die Schrecken des Dreißigjährigen Krieges erfahren hatte. In die Welt der Utopien gehört auch das Reich der "ungarischen" Wiedertäufer (die in Wahrheit aus Böhmen stammten und vor der papistischen Verfolgung nach Ungarn entwichen waren). Hier herrscht Gütergemeinschaft und allgemeiner Zwang zu nützlicher Arbeit, hier gibt es keine Not, und menschliches Handeln wird ausschließlich von der Vernunft geleitet.
Eine ebenso vernünftige Gesellschaftsordnung herrscht im Geisterreich des Mummelsees, wo sich Geist und Macht in der Person eines milden Herrschers vereinigt haben. Als Simplicius in die Schweiz kam und sah, wie die Menschen friedlich und in Wohlstand lebten, sah er seine Vorstellungen von paradiesischen Zuständen verwirklicht.
Möglicherweise klingen in den gesellschaftlichen Passagen des Romans noch Überlieferungen Ulrich von Huttens und Thomas Müntzers nach. Im Narrenkleid sagt Simplicius an der Tafel des Gouverneurs: ... was ist das vor ein Adel, der mit so vieler tausend anderer Menschen Verderben erobert und zuwege gebracht worden. Neben der bösen, verderbten Welt, in der Simplicius sich zu behaupten hat, Simplicius zitiert im Kalbsgewand den "heiligen Mann", welcher davor hielte, die gantze weite Welt sei ihm Buchs genug, die Wunder seines Schöpfers zu betrachten, und die göttliche Allmacht daraus zu erkennen. Dieser Vergleich der Welt mit einem Buch widerspricht der Vorstellung von der Welt als Reich des Bösen. Werner Welzig verweist darauf, daß die Einsiedler Paulus und Antonius, deren Leben Grimmelshausen bekannt war, die Welt mit einem Buch verglichen.

 
 

Datenschutz
Top Themen / Analyse
Arrow About the author: Herbert George Wells
Arrow Marianela - Benito Pérez Galdós
Arrow Die Masken der Menschen
Arrow Und Pippa tanzt!
Arrow Einleitung Der Vorleser
Arrow Jugend ohne Gott (Buchbesprechung)
Arrow Mutter Theresa - Zitate und Gebete von Mutter Theresa
Arrow Rudolf Diesel
Arrow Jugend in der DDR
Arrow Das Bild des Helden von Solferino:


Datenschutz
Zum selben thema
icon Grammatik
icon Charakteristik
icon Präsentation
icon Buchvorstellung
icon Untertan
icon Tragödie
icon Film
icon Theater
icon Legende
icon Erörterung
icon Problematik
icon Inhaltsangabe
icon Sprache
icon Textinterpretation
icon Struktur
icon Zusammenfassung
icon Textanalyse
icon Interpretation
icon Novelle
icon Analyse
icon Literatur
icon Definition
icon Erlebnisbericht
icon Aufsatz
icon Inhaltsangabe
icon Literaturarbeit
icon Komödie
icon Leben & Werke
icon Vergleich
icon Charakterisierung
icon Argumentation
icon Hintergründe
icon Szenenanalyse
icon Inhaltszusammenfassung
icon Buch
icon Rezension
icon Buchbesprechung
icon Inhalt
icon Gedicht
icon Biographie
icon Autor
A-Z deutsch artikel:
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z #

Copyright © 2008 - : ARTIKEL32 | Alle rechte vorbehalten.
Vervielfältigung im Ganzen oder teilweise das Material auf dieser Website gegen das Urheberrecht und wird bestraft, nach dem Gesetz.
dsolution