Ausgang war der Hundertjährige Krieg zwischen England und Frankreich. Die Chronik beschreibt die Belagerung der französischen Stadt Calais durch den König Eduard III von England. Die Belagerung der Stadt dauerte ein volles Jahr, und die Bevölkerung kämpfte mit allen Mitteln gegen die Einnahme der Stadt. Als die Lebensmittelvorräte knapp wurden, bot der Bürgermeister Jehans de Viane die Übergabe der Stadt an, wenn Calais und seine Bürger dadurch gerettet wären. Darauf stellte der König von England folgende Bedingung, daß sich sechs der vornehmsten Bürger nur mit einem Hemd bekleidet, barhäuptig, den Strick um den Hals und die Schlüssel der Stadt und der Festung in der Hand sich ihm auszuliefern hatten, nur dann würde er Gnade über Calais walten lassen. Daraufhin versammelten sich alle Bürger und erfuhren von Jehans de Viane, welches Opfer zu bringen war.
Die sechs reichsten und angesehensten Bürger meldeten sich für das Opfer und wurden den Forderungen entsprechend zum König von England gebracht. Dieser zum Äußersten entschlossen, wurde jedoch von seiner schwangeren Gemahlin um Gnade gebeten. Wider seinen Willen übergab er die sechs Bürger der Königin, und diese ließ sie frei.
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