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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Erster zusatz : von der garantie des ewigen friedens


1. Drama
2. Liebe

- Kant behauptet in diesem ersten Zusatzartikel dass die Natur der Garant des Friedens ist.

Aus dem "mechanischen Lauf" der Natur schließt Kant einen Zweck. Um diesem Zweck gerecht zu werden lässt die Natur (wider ihren Willen) die "Zwietracht der menschlichen Eintracht" emporkommen, nimmt also auch die negativen Seiten der menschlichen Natur in Kauf. Trotzdem bleibt sie aber auf den "objektiven Endzweck des menschlichen Geschlechts" gerichtet, also auf den ewigen Frieden. Dies erinnert stark an Goethes Faust, bei dem der Herr sich ja auch sicher ist, dass Faust nie die Richtung auf den Urquell hin verfehlen wird, obgleich er ihm manchmal "nur verworren dient".
Kant geht hier davon aus dass es "Vorsehung", also göttliche Leitung der Geschicke gibt, die wir nicht sofort am Lauf der Natur, an den "Kunstanstalten" der Natur , also an den Dingen die geschehen und uns, den der Natur untergeordneten Menschen wiederfahren, erkennen, trotzdem können wir aber daraus schließen dass es eine solche gibt. Wir können und müssen diese Möglichkeit der Vorsehung aber zu diesen Dingen und Vorkommnissen hinzudenken, um eine gewisse Anzahl von ihnen besser erklären zu können, jedoch bei weitem nicht alle. (S.24)

Trotzdem sei das Benutzten des Wortes "Natur" in den meisten Fällen aber besser für das allgemeine Verständnis als der Begriff "Vorsehung", da sich der Begriff "Natur" innerhalb der Grenzen möglicher Erfahrung hält, und sich mit dem Begriff "Vorsehung" so ziemlich alles einfach und leicht erklären lässt, denn wenn etwas Vorsehung ist, hat ja niemand mehr Einfluss darauf. Wenn etwas Vorsehung war, ist es geschehen weil es geschehen musste, und so braucht man nicht länger nach Erklärungen zu suchen. Der Begriff "Natur" ist einfach "bescheidener", d.h. angepasster an den Menschen.

Bevor Kant diese "Gewährleistung", diese Garantie dass die Natur den ewigen Frieden garantiert, näher bestimmen will, will er erst einmal den Zustand erläutern in dem die Menschen heute leben, zeigen, wie gut die Natur für die Menschen vorgesorgt hat und Gründe

angeben, warum die Menschen heute so leben. Anhand dieses Zustandes soll sich dann zeigen warum die Natur Garant des ewigen Friedens sein soll. (S.25/26)

1. Die Natur an sich bietet den Menschen die Möglichkeit allerorts auf der Welt überleben zu können.
2. Durch den Krieg zogen die Menschen vieler Länder aus bis hin zu den "unbewirtbarsten" Gegenden, also bis hin zu Gegenden wo es zwar möglich ist zu überleben, dieses aber verbunden ist mit viel Arbeit und Mühe, sehr viel schwerer und komplizierter ist als anderenorts.
3. Es ist auch der Krieg der die Menschen dazu zwingt sich Gesetze, eine Verfassung, zu schaffen, um den Krieg zu vermeiden und in "Ruhe" leben zu können.

Es scheint als hätte die Natur alles vorgesehen, das Rentier scharrt sich seine Nahrung (Moos) sogar noch in den nördlichsten Gebieten unter dem Eis hervor, genau so wie die Tiere die in diesen Gebieten leben den Menschen dort Feuerung und Nahrung bieten. Auch hat der Mensch sich weiterentwickelt, er hat gelernt die Natur für sich zu nützen, hat sich das Pferd häuslich gemacht (als Arbeitstier als auch als Kriegsmittel), doch all dies reicht noch nicht um von richtigem Luxus profitieren zu können. Nur schon errichtete Staaten profitieren davon. Das Leben der Menschen hat vom " Jagd-, Fischer-, Hirten- und Ackerleben" durch die Natur hin zum Händlerleben evoluiert, da die Natur ihm z.b. Materialien wie Salz und Eisen gegeben hat, die ihm überhaupt die Möglichkeit bieten zu handeln. Dieses Händlerdasein trägt auch dazu bei dass der Mensch erkennt, wie wichtig es ist in Frieden zu Leben und gute Verbindungen mit anderen Menschen zu erhalten. Auch bietet das Händlerdasein andere Annehmlichkeiten materieller Art, wie Geld, usw.

Kant spricht aber auch von einen gewissen Despotismus der Natur , er meint dass eben weil die Natur dafür gesorgt hat, dass die Menschen überall auf der Erde leben können, sie auch wolle dass die Menschen ihren ganzen Lebensraum nutzen sollen. Dieses "nutzen sollen" repräsentiert nicht unbedingt eine Pflicht, es repräsentiert auch kein moralisches Gesetz, trotzdem sieht die Natur (in ihrem Mechanismus) einen Zweck darin und bedient sich des Krieges um diesen Zweck zu verwirklichen. Kant gibt hierfür ein paar Beispiele, und macht seine Argumentation hauptsächlich an den Sprachen der verschieden Völker fest. So ist
die Sprache der Finnen eng mit der Sprache der Ungarn verbunden, trotzdem leben beide Völker ein gutes Stück voneinander entfernt, weil sich zwischen beide gotische und sarmatische Völker gedrängt haben. (S.26-29)

Der Krieg selbst scheint aber mit dem Menschen in Verbindung zu stehen wie die Hitze mit der Sonne. Krieg zu führen bedarf keinen besonderen Beweggründen, und wird vielerorts verherrlicht, man braucht dabei nur an die mittelalterliche Gesellschaft zu denken. Sogar wenn kein Krieg ist, sagt Kant, wird dem Kriegesmut einen äußerst großen Wert zugesprochen. (S.29)

Die Natur macht dem Mensch seine eigene Vernunft, also das applizieren seiner Vernunft, zur Pflicht, zu einer moralischen Pflicht. Kant stellt hier die Frage wie man dies erreichen könnte, und wie man garantieren könnte dass jeder Mensch seinem Verstand nach handeln würde und gleichzeitig so handelt, dass er weder gegen das Staatsrecht, gegen das Völkerrecht noch gegen das weltbürgerlicher Recht verstoßen würde. Der Mensch ist der Natur unterworfen, er muss den Willen der Natur als eine Pflicht für sich ansehen, ob es ihm gefällt oder nicht. (S.30)

 
 

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