EXILLITERATUR
Erklärung:
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Das Wort Exil leitet sich vom lateinischen exilium = Verbannung ab. Die Exilliteratur wird auch als Emigrantenliteratur bezeichnet. Darunter fasst man sämtliche Werke, die meist durch politische Verfolgung im Exil entstanden sind. Emigrant (Auswanderer) zu sein bedeutet allgemein, sein Land wegen politischer oder religiöser Verfolgung verlassen zu müssen. Als Exil bezeichnet man demzufolge ein Land, in das jemand flieht, der aus politischen Gründen aus seiner Heimat vertreiben wurde.
Geschichtlicher Hintergrund:
Aufgrund der Weltwirtschaftskrise 1929 gewannen die judenfeindlichen Nationalsozialisten unter Hitler immer mehr Zuwachs, bis Hitler schließlich 1933 zum Reichskanzler gewählt wurde. Am 10.05.1933 fand eine große Bücherverbrennung unter dem Motto ,,Wider dem deutschen Geist" statt, dabei wurden Werke von über 250 jüdischen Autoren verbrannt. Daraufhin wanderten viele Juden aus D.
1935 wurden die ,,Nürnberger Gesetze" gegen die Juden erlassen. In der Reichskristallnacht 1939 wurden jüdische Friedhöfe geschändet und Synagogen in ganz Deutschland zerstört. Millionen von Juden wurden in den Kriegsjahren in KZ hingerichtet.
Aus D sind seit 1933 und während dem 2.Weltkrieg mehr als 2000 Künstler ausgewandert. Ihre Zufluchtsorte waren überwiegend Frankreich, Dänemark, Schweiz, Österreich, Niederlande, Tschechien, später auch Mexiko und die USA.
(Aber es gab die Exilliteratur auch schon vor 1933: Schon die Werke der Autoren die nach der Französischen Revolution 1789 aus Frankreich geflüchtet sind, bezeichnete man als Exilliteratur.)
Doch das Leben im Exil war nicht immer einfach für die Flüchtlinge:
- Die Kontakte ins Heimatland mussten abgebrochen werden
- die Fremden Sprachen erschwerten das erfolgreiche Fortsetzen ihrer Arbeiten
- Finanzielle Probleme
- Misstrauen der Einwohner
Viele Autoren schlossen sich in dieser Zeit zusammen und brachten Zeitschriften
heraus nach dem Motto ,,Gemeinsam sind wir stark" um gegen die Nationalsozialisten anzukämpfen.
Im Herbst 1933 erschienen die "Neuen Deutschen Blätter" (in Prag), "Die Sammlung" (in Amsterdam) und "Die neue Weltbühne", ab 1936 erschien "Das Wort" (Moskau).
Die Literatur wurde so für viele Autoren zum Mittel um ihre Politische Meinung (Antifaschistisch) kund zu tun.
Viele Autoren (besonders Bertholt Brecht) verschmolzen in ihren Arbeiten die Politik mit der Literatur. Die Autoren der Exilliteratur galten meistens als Politische Schriftsteller.
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Die meist verwendete Literarische Gattung ist der Roman.
Die Exilliteratur war Antifaschistisch und hatte das Ziel die Welt über die Nationalsozialisten aufzuklären und den Wiederstand im 3. Reich zu unterstützen.
Der Exilroman beschäftigte sich jedoch nicht ausschließlich mit den Problemen der Exilanten wie z.B. in "Transit" von Anna Seghers, oft schrieben die Autoren der Exilliteratur auch Gesellschafts- sowie historische Romane. Als bedeutungsvollster historischer Roman des Exils gilt "Henri Quatre" von Heinrich Mann.
Andere Schriftsteller versuchten direkt gegen das Dritte Reich zu kämpfen, in dem Sie Radioreden, Manifeste, Flugblätter oder Tarnschriften veröffentlichten.
Auch Naturgedichte und Liebeslyrik entstand aus dem Heimweh der Autoren.
Eine der wichtigsten Autoren war Anna Seghers.
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