Jane Russell
(Ernestine Jane Geraldine Russell)
Geboren am Dienstag, 21. Juni 1921
Geboren in Minnesota, USA
Jane Russell machte selbst neben Marilyn Monroe eine gute Figur
Sie liegt im Heu unnd blickt mit halb geöffneten Augen in die Kamera, die eine Hand hat sie hinter dem Kopf, die andere hält einen Grashalm, den Stiel im halb geöffneten Mund. Das Kleid ist tief dekolletiert, ein Träger etwas heruntergerutscht. Mehr sieht man nicht von Jane Russell, einen ganzen Film lang - bis auf die letzte Einstellung, wo sie sich auf galoppierendem Pferd ganz nach vorne neigt, halbnah. Und doch ist jeder, der den Film gesehen hat, von dieser Frau fasziniert.
Das ist in den 40er Jahren. Der Film heißt \"Geächtet\", der Regisseur ist Howard Hughes, von dem diese Szene nicht stammt: \"Die hat nie und nimmer Howard Hughes inszeniert. Die stammt von Howard Hawks... Das ist vermutlich der Grund, warum sie nicht ganz so hölzern ist wie der Rest des Films\", sagt Jane Russell 1984. Zu dieser Zeit widmen ihr die Internationalen Filmfestspiele von Berlin eine Werkschau.
\"Ich habe mehr zu bieten als Busen, Beine und Gesicht!\" - mit diesen Worten tritt sie vor die Presse, als sie 1970 mit \"McGee - Der Tiger\" von Robert Clouse als Alabama Tigress ihr Comeback feiert. Doch es war ein kurzes Fest, wie auch das Gastspiel am Broadway in Stephen Sondheims sozialkritischem Musical \"Company\". Das Stück hat übrigens die Kabarettistin Hannelore Kaub 1973 für die Inszenierung am Düsseldorfer Schauspielhaus deutsch bearbeitet.
Eigentlich hat Jane Russell, Absolventin der kalifornischen Van Nuys High School, nach ein paar schwierigen Jahren als Sprechstundenhilfe einen vielversprechenden Anfang: Sie ist Model, verdient mit ihren äußerlichen Reizen gutes Geld und macht nebenbei bei der wunderbaren Charakterschauspielerin Maria Ospenskaya am Max-Reinhardt-Theater-Workshop eine solide Ausbildung.
Doch dann nimmt sich Howard Hughes ihrer an. Er wird durch ein Foto auf sie aufmerksam - und macht sie zum Sexsymbol. Sie spielt in einer seiner Produktionen die Hauptrolle. Als Hughes dann auch noch selbst die Regie von Howard Hawks\' \"Geächtet\" (1943) übernimmt, wird sie zum Star. Doch sieben Wochen nach der Premiere nimmt Hughes den FIlm aus den Kinos - er hat ihm wohl nicht gefallen - und gibt ihn erst Jahre später zurück, in umgeschnittener und gekürzter Version. Da Jane Russell bei Hughes unter Vertrag ist, kommt in all den Jahren kein Film heraus. Sie dreht 1946 \"Young Widow\" unter der Regie von Edwin L. Marin. Doch der Film bleibt liegen, bis \"Geächtet\" überall in den Kinos ist.
\"Ich begreife nicht, warum ich nach \'Geächtet\' überhaupt noch einen weiteren Film gemacht habe, denn als ich ihn sah, fand ich ihn so schrecklich, dass ich, wäre ich ein Produzent, mir nie eine Rolle gegeben hätte.\"
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