T.A. Hoffmann
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Zitat: Ja wohl
ist das Entsetzliche,
was sich in der alltäglichen Welt begibt,
eigentlich dasjenige,
was die Brust mit unverwindlichen Qualen
foltert, zerreißt.
Ja wohl
gebärt die Grausamkeit der Menschen,
das Elend, was große und kleine Tyrannen
schonungslos
mit dem teuflischen Hohn der Hölle schaffen,
die echten Gespenstergeschichten.
- geboren am 24.01.1776 als Ernst Theodor Wilhelm (Amadeus wegen Mozart)
- drittes Kind des Hofgerichtsadvokaten(Anwalt) Christoph Ludwig
- zerüttetes Familienverhältnis (Vater Alkoholiker, Mutter hysterisch
- 1778: Scheidung Eltern - H. zieht mit Mutter zur Großmutter
- strenge Erziehung vom Onkel (Musik + Kunst)
- 1782: Besuch Gymnasiums in Königsberg
- 1792-1795: Jurastudium in Königsberg
- 1798 Verlobung mit Cousine, Sophie Wilhelmine Constantine
- 1800-1805: Assessor in Posen
- 1800, nach 3 Staatsexamen, heiratet er die Polin Michaelina Rohrer. Als Warschau von den Franzosen besetzt wird, kehrt er nach Berlin zurück; bestreitet er Lebensunterhalt als Musiker, Zeichner und Literat sowie Musikkritiker.
- 1802 Rat des Obergerichts in Posen ernannt
- 1802 heiratet Maria Micheline Rohrer - Trzynska in Polen.
- >1804 wird er Richter in Warschau
- 1805 gründet E.T.A. in Warschau die Musikalische Gesellschaft
- 1805: nach Berlin, widmet sich der Kunst, Literatur + Musik
(Schriftsteller, Hofkapellmeister, Komponist, Zeichner)
- 1807 stirbt kleine Tochter + seine Frau ist schwerkrank
- 1808 wird er in Bamberg als Kapellmeister und Theaterarchitekt engagier
- 1813 verlässen Bamberg für immer ( \" Die böseste aller Zeiten \" ) zieht nach Dresden (Theatertruppe Seconda)
- ab 1814: Kammergericht in Berlin
- trifft: Carl Maria Weber, Tieck, Chamisso, Jean Paul
- Interesse an Psychologie, Spiritismus, Somnambulismus (=Schlafwandeln) + anderen Naturwissenschaften → war hysterisch →Abreagieren durch das Schreiben vor allem nachts
- Interesse an der "Nachtseite" des Menschen
Grundlage→ Zuwendung zur Schwarzen Romantik
"Menschen im Einflussbereich dunkler Mächte"
- stirbt am 25.06.1822 an Syphilis
- war Dichter, Komponist, Regierungsrat, Musikdirektor, Regisseur, Dramaturg, Bühnenbildner, Kritiker und Maler
Literarisches Schaffen
literarischen Ruhm verdankt Hoffmann seiner spezifischen Gestaltung eines skurrilen und gespenstisch verfremdeten Alltags, mit der er dem Genre des romantischen Kunstmärchens und der phantastischen Novelle neue Dimensionen eröffnete
1795 beginnt Hoffmann mit Nachdenken + Niederschreiben; entsteht Gedicht "Masquerade" +Arbeit an den verschollenen Romanen "Cornaro", "Memoiren des Grafen Julius S" + "Das Geheimnisvolle"
1798 Hoffmann beginnt mit klassischen Malerei
1803 Welt wird zum ersten Mal auf Hoffmann aufmerksam
Sein Essay "Schreiben eines Klosterschülers an seinem Freund in der Hauptstadt" wird in Berliner Zeitung veröffentlicht
Erst 1813 gelingt Durchbruch als Schriftsteller, trotz unglücklichen Liebe zu einem sechzehnjährigen Mädchen (37)
H. konzentriert sich stärker aufs Schreiben
1814 beginnt Hoffmann mit Arbeit an Roman "Die Elixiere des Teufels" + die ersten beiden Bände der "Fantasiestücke in Callots Manier "erscheinen
enthalten u. a. "Der goldene Topf", Dialogerzählung "Nachricht von den neuesten Schicksalen des Hundes Berganza" + "Ritter Gluck. Don Juan. Eine fabelhafte Begebenheit, die sich mit einem reisenden Enthusiasten zugetragen." in \"Allgemeinen Musikalischen Zeitung\" gedruckt
In Berlin entsteht dritter + vierter Band der "Fantasiestücke in Callots Manier"
Unterm Titel "Nachtstücke" erscheint zweibändige Sammlung von Prosatexten enthalten Novelle "Das Majorat" + Erzählung "Der Sandmann".
In Berlin ist Hoffmann führende Persönlichkeit in der Tafelrunde der "Serapionsbrüder" in Gastwirtschaft \'Luther und Wegener\'.
An Tafelrunde nehmen bekannte Literaten bsp. Brentano, Hitzig und Chamisso teil
Erfahrungswerte und Gedanken aus Tafelrunde schreibt H. in seinem Werk "Serapionsbrüder" nieder, dessen Bände 1819 bis 1921 erscheinen. Während seiner schweren Krankheit schreibt Hoffmann die Erzählung "Meister Floh" und diktiert nach vollkörperlicher Lähmung "Des Vetters Eckfenster".
Musik von H.
H. musikalisches Schaffen war konservativ
heute nur noch von marginalem Interesse, abgesehen von der Oper Undine, 1816 mit großem Erfolg in Berlin auf die Bühne
gilt heute als Prototyp der romantischen Oper
Hoffmann war Musikkritiker für verschiedene angesehene Zeitschriften
einer der Ersten, die Ludwig van Beethovens Genie erkannten
Nachwirken
- nach Tod in D schnell Vergessen
- in Frankreich zahlreiche Nachahmer und Bewunderer (Gérard de Nerval, Théophile Gautier, Charles Baudelaire und andere) + kongenialen Nachfahren in Edgar Allen Poe auch wegen Anstößigen Karikaturen
- erst um 1900 führte zu einer Hoffmann-Renaissance in Deutschland
- Zerrbild vom eindimensionalen "Gespenster-Hoffmann" zu einen der größten deutschen Erzähler gewürdigt.
- 1931 gegründete E.-T.-A.-Hoffmann-Gesellschaft in Bamberg und Berlin ansässig
- + Jugend und Gespenstisch und grausam wirkenden Texte
-
Schwarze Romantik
1816-1830 Spätromantik (auch Schwarze Romantik oder Schwäbischen Romantik genannt)
Zentren: Berlin, Schwaben
Typisches: Wendung zum Katholizismus, Unterordnung unter Ganzheiten wie Kirche, Religion, Volk und Staat, volkstümlichen Lied, christlicher Lyrik, Ballade, Sage
Vertreter und Werke:
Ernst Theodor Amadeus Hoffmann "Gespensterhoffmann": Kriminalnovelle , "Das Fräulein von Scuderi", Schauerroman ,,Die Elixiere des Teufels"
Schwarze Romantik war eine literarische Strömung innerhalb der Romantik, die deren irrationale, melancholische Züge betonte und sich auch von der Gestaltung menschlichen Wahnsinns fasziniert zeigte
- ende 18. Jahrhunderts bildete sich in England eine eigene Stilrichtung
- die Gothic-Novel, Schauerromanen
- Subkultur durch MA. Sehnsucht + idealisierte Charktereigensch.
- Gothic + romantische Roman "Nachtwachen" dar, den Ernst August Friedrich Klingemann untermPseudonym "Bonaventura" veröffentlichte
- Strömung innerhalb europ. Romantik, die Themenkreis zum Irrationalen ausweitet
- v. a. verborgene Ängste, Träume, Wahnvorstellungn (vgl. z. B. Doppelgängermotiv),
- >dunkle< melanchol.- resignative Stimmungen (poet. Nihilismus),
- krankhafte und abseitige Neigungen (die> Nachtseiten< des menschl. Geistes
- Phantastisch-Gespenstisches und Groteskes gestaltet ...
- Schwarzromantiker bezeichnen auch einige Gothics, eine Subkultur die Anfang der 80er Jahren entstand -> erklärung für Erfolg Jugend
- Vielfältig sind Motive + Theorien \"dunklen Seite\" menschlicher Existenz, Kunst der Jahrhunderte verhandelt wurden
- \"Das Böse\" viele ästhetische Gesichter, die vermeintliche Amoralität viele Ausdrucksformen und Gestalten.
- Themen: gefallene Unschuld, dämonische Priester, ewige Wanderer, Vampire, Groteske, Peiniger und Gequälte Burgen, Klöster, Verliese, Meere, verschneite Berge und zerrissene Schluchten sind die Schauplätze düsteren Erlebens
- Vor allem Das Grauen im Schönen oder das Schöne im Grauen
- Überzeugung Natur auch \"das Böse\"/\"das Verbrechen\" natürlich sei
- Zwischen Herzeinsamkeit, wohligem Gruseln, dämonischem Schauder und der krankhaften Lust an der (Selbst)zerstörung pendelt der Zeiger des Todes
- Auswahl an Literatur, Malerei und Musik vlt. subjektiv kann Seele als Brücke in eine andere Welt dienen >Welt der schwarzen Romantik
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