Das Gedicht "Es ist alles Eitel" von Andreas Gryphius, welches aus dem Zeitalter des Barocks stammt, besteht aus vier Strophen und insgesamt 14 Versen. Jamben, sogenannten Alexandrinern. Die ersten beiden Strophen fassen jeweils vier Verse zusammen, während die letzten beiden jeweils nur aus drei Versen bestehen. Das Reimschema lautet A B B A, A B B A, A A B - A A B. Das Gedicht besteht also aus einem verschachtelten Reim und einem Reim, der über zwei Strophen hinwegreicht. Die Verse sind in sechshebigen Jamben gelten durch das gesamt Gedicht hindurch als Hauptversmaß. Sie schließen sich sogar recht häufig zu Alexandrinern zusammen
Das Gedicht selbst erzählt von der Eitelkeit auf Erden. Der Erzähler berichtet von den Eitlen Menschen, die heute Dinge bauen, um sie schon bald wieder abzureißen. Er ahnt voraus, dass an einem Ort, an dem noch heute Bauwerke stehen schon morgen grüne Wiesen sein werden, auf denen Kinder spielen können. Doch schon in der nächsten Strophe beginnt der Erzähler wieder mit seiner Schwarzmalerei. Er prophezeit, dass diese Wiesen schon bald ihren Ende entgegen sehen werden und sämtlicher Widerstand dem Erdboden gleich gemacht wird.
Der Erzähler stellt sich in der dritten Strophe die Frage, ob der Mensch so mächtig und unvergänglich ist, wie die Zeit. (soll denn das Spiel der Zeit, der leichte Mensch bestehen?) in der letzten Strophe kommt er mit sich selbst überein, dass der Mensch immer noch vergänglich ist und es auch noch bleiben wird. Niemand wird sehen, was aus der ewig währenden Natur wird.
Der wahre Sachgehalt, der hinter der im Gedicht erzählten Geschichte steht, tendiert im großen und ganzen dahin, dass der Mensch vergänglich ist. Um dies zu verdeutlichen zählt er verschiedene Dinge auf, die noch dazu beitragen, des Menschen Dasein auf Erden zu verkürzen. Er stellt die Ewigkeit der Natur mit der Vergänglichkeit der Menschen gegenüber. In der ersten Strophe stellt er vor allem den Fortschritt in Frage. Er prangert all jene an, die keinen Respekt vor der Kunst vergangener Kulturen haben und diese nicht achten.
Die Zweite Strophe hingegen soll zeigen, dass alles was der Mensch schafft nicht einmal im geringsten der Macht der Natur gleich werden kann. In der zweiten Strophe wird aber auch wieder das soziale Verhalten der Menschen unter die Lupe genommen, so zum Beispiel die Missachtung vor der Natur, die wir rücksichtslos zerstören. Die Menschen sehen nicht den Sinn darin, was es bringen soll, wenn andauernd neue Dinge aufgebaut werden, wenn diese - obwohl völlig intakt - sowieso bald wieder abgerissen werden. Damit werden die Menschen zwar für eine Weile glücklich, werden dem gerade neu geschaffen aber schon bald wieder überdrüssig, weil es ihnen nach Erschaffung einer bestimmten Sache wieder an einer anderen mangelt und so geht dieses Spiel immer weiter. Wenn die Menschen gerade fertig sind mit ihren Wandlungen, dann beginnen sie wieder von Neuem ihre Ideen zu verwirklichen. Dies steht im groben Gegensatz zur Natur, dies sich schon sei Jahrmillionen nur sehr langsam entwickelt hat und in der es bisweilen keine solche Unzufriedenheit gab...zumindest nicht bevor der Mensch da war.
In der dritten Strophe ist dann die Rede von eines jeden Schicksal. Die Sachen, die ein Mensch in seinem ganzen Leben Geschaffen hat, muss er in seinem Alter entweder an sich vorüberziehen sehen oder in Schutt und Asche hinter sich lassen. - Ganz wie es die Natur bestimmt. Der kleine Mensch, der meint alles in seiner Hand zu haben, kann dagegen gar nichts machen. Die Natur ist immer stärker. Und wenn es nicht die Natur ist, dann ist es zumindest die Zeit, die den Menschen dahinstreckt.
Die letzte Strophe schließlich sagt noch einmal aus, wie nichtig der Mensch ist und wie schnell sein Dasein vergessen wird, wie unwichtig sein Geschehen und Wirken auf werden ist, wenn man es mit der Evolution gegenüberstellt. Sie schließt damit, das die Feststellung getroffen wird das kein Mensch je die Möglichkeit dazu hat, zu sehen, was Ewiglich währt. Kein Mensch kann je abschätzen, wie lange die Menschheit noch existieren wird, bis die Natur sie auslöschen wird.
Insgesamt ist Gryphius Gedicht ein typisches Barockgedicht. Es geht um die Vergänglichkeit des Schönen. Hier wird also die Grundstimmung des Barock ausgedrückt. Der Mensch konnte in der Zeit des Barocks nur in der Ewigkeit Rettung für seine Seele erhoffen
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