Kindheit:
Marie Luise wurde am 31.01.1901 in Karlsruhe geboren. Sie war die dritte Tochter einer angesehenen adligen Familie, die auch mit dem Kaiserhaus Kontakt hatten. Das sensible und schüchterne Kind, Marie Luise, fühlte sich eher zurückgesetzt und kam sich oft einsam vor. Ebenso kann sie sich an keinen einzigen Spaziergang und auch nicht an eine Sommerreise erinnern. Wenn sie mal mit dem Vater allein war, war es meist sehr bedrückend. Der Vater zeigte erst Anerkennung den Kindern gegenüber als sie so alt waren, dass sie mit ihm Schach spielen oder sich an schweren Ratespielen beteiligen konnten. Am Tisch sollte sie nicht wie andere Kinder schweigen, sondern etwas erzählen, dass von allgemeinem Interesse war. Oft hatten die Eltern Kindermädchen eingestellt und wenn sie da waren durfte kein Wort deutsch gesprochen werden. Nur selten spielte die Mutter den Kindern ein Puppentheater vor. Manchmal saß sie mit ihren zwei anderen Schwestern unter dem Flügel wenn ihre Mutter sang, musizierte oder Trio spielte.
Allerdings hatte Marie Luise auch schlechte Erfahrungen mit der Welt des Militärs gemacht. Der Krieg löste bei ihr (wie bei vielen anderen Kindern auch) das Gefühl der Abneigung gegen soziale Zwänge, z.B. Kleidung, aus. Die Uniform, die eingeführt wurde, welche aussah wie ein Matrosenanzug, hasste sie.
Wie auch ihre drei Geschwister hatte sich bei Marie Luise ein großes Interesse für Musik, Malerei und die Dichtung entwickelt.
Jugend:
Nach dem Ende des 1. Weltkrieges im 18. Jahrhundert kehrte der Vater zunächst nicht zurück zur Familie. Im badischen Bollschweil mussten sie mit ansehen, wie ihr Vater in einem Zelt des Gutshofes wohnte. Trotzdem erinnerten sie sich an unbeschwerte Ferientage, die zeitlebens lebendig blieben. Marie Luise kehrte später immer wieder gern in das Dorf zurück - es war ihre eigentliche Heimat.
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