Anfang der 60er Jahre erschien das autobiographisch gefärbte Buch von Hans Peter Richter "Damals war es Friedrich". Dies war eine der ersten Erzählungen und zählt mittlerweile zu den wichtigen Büchern unter den Jugendbüchern zum Thema Drittes Reich. Es hat immer wieder neue Auflagen erlebt und gehört zu den bis heute immer wieder, besonders in Schulklassen gelesenen Büchern und auch im Ausland sind Übersetzungen stark verbreitet.
Bei dem Roman handelt es sich genaugenommen um einen Roman in Kurzgeschichten. Der namentlich nicht genannte Ich-Erzähler schildert vor dem Hintergrund seiner Freundschaft zu dem gleichaltrigen Juden Friedrich Schneider die zunehmende Isolierung, Anfeindung und Entrechtung der Juden in Deutschland zwischen 1925 und 1942. Die einzelnen, mit Jahreszahlen versehenen Geschichten haben einen stark demonstrierenden Charakter und arbeiten entscheidende Momente und exemplarische Situationen aus der Geschichte der Juden heraus. Die Mutter Friedrichs stirbt nach der Reichskristallnacht, sein Vater wird "abgeholt" und Friedrich selbst durch einen Bombenangriff getötet, da Juden nicht in den Luftschutzkeller hineindürfen.
Der Stil des Buches ist eher sachlich und registrierend als emotional und wertend.
Hans Peter Richter benutzt in seinem Buch allerdings stark stereotype Merkmale, um die jüdische Familie zu charakterisieren. So ist diese in seiner Erzählung reich, und, was wichtiger ist, reicher als die deutsche Familie. Der Vater Friedrichs hat eine sichere Stelle bei der Post, während der Vater des Erzählers arbeitslos ist. Diese stereotype Charakterisierung ist auch an anderen Stellen noch erkennbar, beispielsweise in kleinen körperlichen Zügen: so ist die Jüdin Frau Schneider nicht blond und groß sondern eine kleine und dunkelhaarige Frau.
Neben dieser Wiederholung stark stereotyper Merkmale werden in der Erzählung die jüdischen Figuren stark idealisiert. Als "normale" menschliche Wesen, die einfach Vor- und Nachteile haben, werden die Juden in vielen Werken, wie auch bei Hans Peter Richter nie betrachtet. So ist Herr Schneider ein sehr großzügiger Mensch, der, als beide Familien auf den Rummel gehen, die deutsche Familie zu fast allem einlädt. Sein Sohn Friedrich wird als begabt und klug dargestellt und scheint alles besser zu können als das deutsche Kind.
Diese Erzählung, wie viele andere auch, vermittelt im Laufe der Erzählung das Bild, das viele Deutsche mit Juden befreundet waren und ihnen helfen wollten. Es war nur Hitler, der die Juden "nicht leiden" konnte und auch in "Damals war es Friedrich" bleibt die grausame Realität außen vor.
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