Die Uraufführung des Stückes wirbelte viel Staub aus. Es ist ein perfekt ausgeklügeltes Meisterwerk, das zum Mitdenken anregt. Aber nicht nur zum Mitdenken, sondern besonders zum Nachdenken über die moderne Gesellschaft und jeden einzelnen von uns.
Gefährdet die Sympathie, die er fast unablässig im Zuschauer erweckt, das Stück? Sicher nicht, wenn wir uns die Deutung vor Augen halten, die der Dichter dem Werk gegeben hat: hier töte die Gerechtigkeit einen gerecht Gewordenen und werde damit zur Ungerechtigkeit. 1)
Mit der erweckten Sympathie ist zum Beispiel folgendes gemeint: Ill führt sogar
nach Claire Zachanassians Angebot ein völlig ruhiges, fast schon freundschaftli-
ches Gespräch mit ihr.
Das Stück wurde auch verfilmt. 1964 kam der Film in den USA in die Kinos. "Dieser Film "The Visit" endet entgegen der dramatischen Vorlage glücklich und wird der eigentlichen Problematik Dürrenmatts nicht gerecht." 2)
Gottfried von Einem vertonte das Stück als Oper, deren Uraufführung am 23. Mai 1971 in der Wiener Staatsoper stattfand.
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