Ist in der Stimmungsnovelle Immensee noch eine wehmütige Stimmung mit vielen romantischen Effekten zu spüren, so geht es in der Novelle Der Schimmelreiter, die fast 40 Jahre später geschrieben wurde, um die Tragik des Lebens.
Storms Werke beinhalten im allgemeinen eine demokratische Grundhaltung. Er scheut sich nicht, sich gegen Standesdenken und Konventionen, gegen Vorrechte des Adels, sowie gegen die Kirche auszusprechen. Auch seiner eigenen Welt, der bürgerlichen Gesellschaft, steht er nicht kritiklos gegenüber.
Der Dichter hat erkannt, daß die Zeit der biederen Beschaulichkeit vorüber und die Sehnsucht nach der vergangenen Zeit eine Illusion ist. So wendet er sich den Realitäten des menschlichen Lebens zu und beschreibt diese eindrucksvoll.
|