Gottfried Keller schrieb seine Version von Romeo und Julia in Anspielung auf Shakespeares Tragödie. Doch im Gegensatz zu ihm beruht Kellers Erzählung auf einen wirklichen Vorfall, der sich 1847 in einem Dorfe bei Leipzig ereignete.
Für die Literatur der englischen Renaissance hat Shakespeare in Romeo und Julia die große und wirkliche Liebe entdeckt. Obwohl Romeos und Julias Verse von dem hohen Pathos der rhetorischen Sprachkunst getragen sind, ist ihre Liebe dennoch ein großes und echtes Gefühl, das uns durch seine Menschlichkeit anzurühren vermag und das Shakespeare schon damals als einen für alle Zeit schaffenden Dramatiker erschienen ließ. Doch auch er hat den Stoff zu Romeo und Julia nicht selbst erfunden. In erster Linie benutzte er wohl Arthur Brookes 1562 veröffentlichtes, 1582 und 1587 neuaufgelegtes Gedicht "The Tragicall Historye of Romeus and Juliet" eine Adaption von Pierre Boastiuaus Bearbeitung einer Erzählung Bandellos in "Le Novelle del Bandello"(1554).
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