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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Emilia galotti - ein trauerspiel in fünf aufzügen


1. Drama
2. Liebe

1.Gotthold Epharim Lessing

1.1 Lebenslauf

o 22.01.1729 als erstes von 12 Geschwistern in Kamenz (Sachsen) geboren.

o 1741-1746 Fürstenschule St. Afra in Meißen

o 1747-1748 Erste literarische Versuche (\"Die Vielheit der Welten\", \"Der junge Gelehrte\")

o 1749 \"Die Juden\" und andere Komödien, Mitarbeit an der \"Voßischen Zeitung\"

o 1752 Lessing promoviert in Wittenberg zum Doktor und wird Herausgeber der Beilage der \"Voßischen Zeitung\" (Das Neuste aus dem Reiche des Witzes)

o 1753 \"G.E. Lessings Schriften\" erscheinen in sechs Bänden

o 1756 - 58 längere Reise durch Europa, der 7-jährige Krieg zwingt ihn zum Abbruch

o 1765 Lessing wird Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Berlin

o 1767 Übersiedlung als Dramaturg nach Hamburg

o 1768, 25.November:Letzte Vorstellung des Hamburgischen Nationaltheaters, Auflösung aus finanziellen Gründen

o 1770 Amtsantritt als Bibliothekar des Herzogs von Braunschweig

o 1771 Verlobung mit Eva König

o 1772 Uraufführung des Trauerspiels "Emilia Galotti"

o 1775 Reise über: Berlin, Dresden, Wien. Darauf eine Italienreise

o 1776 Hofrat in Wolfenbüttel, Heirat mit Eva König

o 1777 Geburt seines Sohnes am Weihnachtsabend, doch dieser stirbt einen Tag später

o 1778 Eva Lessing stirbt am 10. Januar im Kindbett

o 1779 Nathan der Weise erscheint, Uraufführung 1783, Lessings Gesundheitszustand verschlechtert sich.

o 15.02.1781 Tod in Braunschweig durch Schlagfuß, Beisetzung auf dem Magnifriedhof



Lessing gehörte zur Gruppe der ersten Realisten und Humanisten in der deutschen Literatur. Sein Ziel war es: "Die Wahrheit bis in den letzten Schlupfwinkel zu verfolgen" und "Die Ablehnung von ,Spekulationen im luftleeren Raum und Phrasen ohne materiellen Inhalt' als System der These-Antithese in der Diskussion."

Anstoß für Lessing war seine Erziehung und der Gedanke: \"Religion und Politik haben unter einer Decke gespielt. Jene hat gelehrt was der Despotismus wollte."

Lessing schieb in keinem seiner Werke über seine eigenen Gefühle oder Erlebnisse, z.b. den Tod seiner Frau und seines Sohnes.

Goethe sagt später: \"Ein Mann, wie Lessing täte uns Not\" und zog die Konsequenz: \"Sie haben Lessing das Leben verbittert, mir sollen sie´s nicht\"







1.2 Lessings Werke:

1.2.1. Dramen

1747 Damon oder die wahre Freundschaft 1748 Der junge Gelehrte Der Mysogin Die alte Jungfer 1749 Samuel Henzi (Fragment) Die Juden Der Freigeist 1750 Der Schatz 1755 Miss Sara Sampson 1759 Faust (Fragment) Philotas 1767 Minna von Barnhelm oder das Soldatenglück 1772 Emilia Galotti 1779 Nathan der Weise



1.2.2. Äsethische und kritische Schriften



1749-1750 Beiträge zur Historie und Aufnahme des Theaters

1754-1758 Theatralische Bibliothek

1754 Rettungen

Ein Vademec¹) um für Herrn Samuel Gotthold Lange, Pastor in Laubingen

1759 Abhandlungen über die Fabel

1761 Zerstreute Anmerkungen +über das Epigramm

1766 Loakoon²) über die Grenzen der Malerei und der Poesie

1769 Hamburgische Dramaturgie

1773-1781 Beiträge zur Literatur aus den Schätzen der wolffenbüttelschen Bibliothek



¹) Zeitschrift Vademecum für lustige Leute

²) Laokoon, in der griechischen Mythologie Priester des Sonnengottes Apollon oder des Meergottes Poseidon.





1.2.3. Theologische und Philosophische Schriften



1750 Gedanken über die Herrnhuter

1755 Pope, ein Metaphysiker

1773 Leibniz von den ewigen Strafen

Des Andreas Wissowatius Einwürfe wider der Dreieinigkeit

1774-1784 Fragmente des Wolffenbütteler Ungenannten

1777 Das Testament Johannis

1778 Eine Parabel

Axiomata

Eine Dublik

1780 Die Erziehung des Menschengeschlechts







1.2.4. Vermischte Dichtungen



1751 Kleinigkeiten

1753 Sinngedichte, Fabeln und Erzählungen

1759 Fabeln, drei Bücher







1.2.5. Zeitschriften



1751 Das Neueste aus dem Reiche des Witzes (Beilage der Vossischen Zeitung)

1757-1758 Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freien Künste

(mit Nicolai Mendelssohn)

1759-1765 Briefe, die neuste Literatur betreffend











1.3 Entstehungsgeschichte Emilia Galotti



Das Thema der Ehre der Jungfrau, geht auf eine Episode aus den Ständekämpfe (Plebejer und Patrizier) in Rom zurück. Lessing hat diese schon vorhandene Virgina-Tragödie an einen italienischen Fürstenhof des 18. Jahrhunderts verlegt. Auch in der Geschichte von Titus Livius wird eine verlobte Jungfrau entführt und daraufhin auch verführt. Sie wurde von Appius, dem Haupt der Zehnmänner, die zu dieser Zeit die Regierungsgewalt besaßen, aus ihrer Familie gerissen, indem er sie durch einen Richterspruch für unfrei erklärte. Daraufhin stieß ihr Vater der Virginia ihr ein Messer ins Herz. Dies tat er auf dem Markt, einem öffentlichen Platz. Er wollte sie, wie auch Emilias Vater, vor der Schande bewahren. Dieser Vorfall löste eine Revolte in Rom aus und die Herrschaft der Zehnmänner wurde gestürzt.

Das Stück bei Lessing spielt in privaten Anlagen. Es gibt keine Öffentlichkeit, die das Verbrechen verfolgt und daraufhin handelt. Er will die Geschichte nicht für den ganzen Staat interessant machen und daraus auch keinen Umsturz der Staatsverfassung bewirken. Deshalb wurde ihm der Vorwurf gemacht, dass er den historischen Stoff verflacht habe.

Emilia Galotti gehört zum bürgerlichen Stand. Zwar ist sie von geringem Adel, doch dies wird vom Hofe nicht anerkannt. Sie gilt als Bürgerliche. \"Bürgerlich\" bedeutet zur Zeit Lessings soviel wie \"allgemeinmenschlich\" od. \"nicht standesgebunden\".
Der Gegenbegriff ist \"heroisch\". Der Bürger denkt menschlich und mit seiner Vernunft erkennt er, wie er moralisch handeln soll.



Das Stück ist im Sinne der Aufklärung geschrieben. Die Aufklärung ist gekennzeichnet durch den Aufstieg des Bürgertums. In der Aufklärung wurde alles hinterfragt und angezweifelt. Lessing schrieb das Stück in einer einfachen und im Stil der Aufklärung schnörkellosen Form, da es auf diese Weise auch den weniger gebildeten Menschen verständlich war.
Das Stück war auch für die einfachen Leute interessant, da Lessing ja über ihren Stand schrieb, der durch die Galottis, hauptsächlich jedoch durch Emilia verkörpert wird, die lieber stirbt, als zu riskieren, ihre Unschuld zu verlieren.

 
 

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