- K.K. Staats-Gymnasium (1889 - 1901) /
- Kafka war ein guter Schüler
- machte alles genau, aber nicht für sich
- war auch in der Schule unauffällig und scheu
Klassenkamerad: \"Wenn ich von Kafka etwas Charakteristisches sagen soll, dann ist es das, daß an ihm nichts Auffälliges war. Er war immer rein und ordentlich, unauffällig und solid, aber niemals elegant gekleidet. Die Schule war für ihn immer etwas, was ihn im Innersten nicht sehr berührte, was aber ordentlich gemacht werden mußte. Wir hatten ihn alle sehr gern und schätzten ihn, aber niemals konnten wir mit ihm ganz intim werden, immer umgab ihn irgendwie eine gläserne Wand. Mit seinem stillen, liebenswürdigen Lächeln öffnete er sich die Welt, aber er verschloß sich vor ihr. Von meinen anderen Mitschülern könnte ich viel mehr sagen, weil sie als Freunde mitteilsam waren. Was mir im Gedächtnis haftengeblieben ist, ist das Bild eines schlanken, hochgewachsenen, jungenhaften Menschen, der so still aussah, der gut war und liebenswürdig, der freimütig jedes Andere anerkannte und doch immer irgendwie entfernt und fremd blieb.\"
- Beginn der Entwicklung zur Abkapselung
- keine Bindung zu den Eltern, keine Freude an der Schule
- hatte Gemeinschaftssehnsucht
- Versuch diese Sehnsucht mit der Freundschaft zu Oskar Pollak, einem Schulkameraden zu
befriedigen
- zu große Hoffnung in die Freundschaft, klammert sich zu sehr dran
Kafka: \"Unter allein den jungen Leuten habe ich eigentlich nur mit Dir gesprochen, und wenn ich schon mit andern sprach, so war es nur nebenbei oder Deinetwegen oder durch Dich oder in Beziehung auf Dich. Du warst, neben vielem anderen, auch etwas wie ein Fenster für mich, durch das ich auf die Gassen sehen konnte. Allein konnte ich das nicht ...\"
- brauchte jemanden, durch den er mit der Umwelt kommunizieren konnte, allein konnte er
das nicht, wie er schreibt
- Freundschaft litt darunter und zerbracht später
- machte ein gutes Abitur
- die Universitätsjahre (1901 - 1906)
- begann zu studieren
- Einfluß Pollak: Chemie, Abbruch nach 14 Tagen
- Einfluß Vater: Jura, kein Interesse, Abbruch
- Studienrichtung: Kunstgeschichte und Germanistik, vertrat nicht die Ansicht seines Lehrers
- München, keine Bezahlung vom Vater
- Jura weiter
- lernt Max Brod kennen, bei Veranstaltung: \"Lese- und Redehalle deutscher Studenten\"
- Kafka war Max Brod gegenüber aufgeschlossener
Max Brod: \"Er pflegte an allen Sitzungen teilzunehmen, doch hatten wir einander bis dahin kaum beachtet. Es wäre auch schwer gewesen, ihn zu bemerken, der so selten das Wort ergriff und dessen äußeres Wesen überhaupt eine tiefe Unauffälligkeit war ... Damals aber war er aufgeschlossener als sonst.\"
- während der Studienjahre: eigene Welt: Unsicherheit und Selbstanalyse, Urteilsmagie und
Fremdheit der Dinge, Staunen, scheue Distanz und Sehnsucht nach Freundschaft
- Studium = Qual
- sehr anstrengend, schaffte es kaum
- bestand knapp die Prüfungen
- 1906 Doktor der Rechte promoviert
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