Nikotin
Das Nikotin kommt in der Tabakpflanze vor und stammt ursprünglich aus Amerika. Im 15. Jahrhundert kam es mit den Entdeckern nach Europa. Nikotin wurde nach seinem Entdecker Jean de Nicot benannt.
Es gibt über 100 Tabaksorten, von denen allerdings nur 6 ihre Verwendung finden. Tabak zählt zu den Nachtschattengewächsen und kann eine Höhe von 3m erreichen. Das Nikotin wird durch Kauen, Schnupfen oder Rauchen des Tabaks aufgenommen
Tabak an sich zählt sicher zu den harmlosesten Suchtgiften, da er "lediglich" die Lunge schädigt. Sofern man nicht zu den extremen Rauchern zählt, welche gut und gerne auf 60 Zigaretten täglich kommen, ist dieses Risiko bei geringerem Zigarettenkonsum bei weitem nicht als gefährlich zu erachten. Die meisten Raucher empfinden Zigaretten zu rauchen als entspannend, beruhigend und aufbauend. Es ist sehr wahrscheinlich, bei regelmäßigem Konsum, psychisch abhängig zu werden, körperlich ist dies jedoch nicht möglich.
Das Nikotin gelangt sofort ins Gehirn und behält seine Wirkung ca. 30 Minuten lang bei. Der Puls steigt und der Blutdruck wird erhöht. Außerdem wird die Muskulatur des Verdauungstraktes stark angeregt. Konsumenten, die das Rauchen nicht gewohnt sind, verspüren oft ein unangenehmes Schwindelgefühl. Raucher hingegen behaupten, sich nach einer Zigarette besser konzentrieren zu können.
Alkohol
Die in Österreich am häufigsten gebrauchte Droge ist Alkohol. Alkohol erzeugt einen Rausch mit Stimmungshebung und Hemmungsabbau. Da der Alkoholkonsument im Rausch Probleme leicht vergessen kann, entsteht bei einer entsprechend problematischen Lebenssituation schnell eine psychische Abhängigkeit, der später auch eine körperliche folgt. Alkohol ist ein starkes Zellgift, das bei regelmäßigem Konsum nicht behebbare Schäden an Gehirn und Organen (Leber, Nervensysteme, Herz, Magen) anrichtet. Je mehr und regelmäßiger man Alkohol trinkt, desto größer sind die Gefahren. Wenn man viel Alkohol trinken kann ohne betrunken zu werden, trinkt man immer mehr und mehr um diesen Zustand des Rausches zu erleben.
Alkohol kann entspannen, schmecken und die Stimmung heben; doch Alkohol fordert mehr Tote als andere Droge (Ausnahme: Nikotin).
Aufgrund des oben angeführten Diagramms ist ersichtlich wie sehr der Alkoholkonsum verbreitet ist.
Cannabis
Cannabis ist die lateinische Bezeichnung für den indischen Hanf. Produkte daraus
sind Haschisch (gepresstes Harz vor allem aus der Blüte), Marihuana (getrocknete Blüten und Blätter), und Haschischöl (dickflüssiges Haschischkonzentrat).
Cannabisprodukte werden meist geraucht (oft mit Tabak gemischt), seltener auch
getrunken oder gegessen.
Cannabis ist die meistgebrauchte illegale Droge und wirkt in normaler Dosis stimmungsaufheiternd, steigert die Gesprächigkeit und erzeugt ein High-Gefühl mit Veränderung des Zeitgefühls. Bei hoher Dosierung kann es auch zu schweren Sinnestäuschungen mit Angstzuständen, Koordinationsproblemen und einem vorübergehenden Verlust des Kurzzeitgedächtnisses kommen.
Das Risiko einer psychischen Abhängigkeit ist eher gering. Bei Gelegenheitskonsum besteht keine Gesundheitsgefährdung, allerdings kann es bei chronischem Dauerkonsum zu Antriebsverlust, Gedächtnisstörungen und Lungenschäden kommen. \"Keine Droge ist harmlos, aber Cannabis ist weit weniger schädlich als Alkohol oder Tabak, die man ohne Probleme im Laden kaufen kann.\" 2
Ecstasy
Ecstasy - auch XTC, Adam, Empathy oder einfach E genannt - ist eine synthetische
Droge und kommt als Tablette (oder Kapsel) in unterschiedlichen Farben, Formen
und Größen auf den Markt. Ecstasy hat einen bitteren Geschmack und gehört von
Zusammensetzung und Wirkung her zu den Entaktogenen ("die das Innere Berührenden"), die zwischen den Amphetaminen (Aufputschmittel) und den Halluzinogenen (bewusstseinsverändernde Substanzen) liegen.
Diese Droge ist die zurzeit am häufigsten gebrauchte Partydroge. \"Kampf den Drogen, das wird ab heute meine wichtigste Aufgabe sein!\" 3 Sie ist für diesen Zweck ideal, da sie antriebssteigernd wirkt, ein leichtes Körpergefühl verschafft, Musik intensiviert und Hunger bzw. das Schlafbedürfnis unterdrückt. Das Risiko für eine psychische Abhängigkeit ist mittelmäßig, je nach Person kann sich jedoch eine starke Sucht entwickeln. Die Schäden an Körper und Psyche sind bei zu häufiger Einnahme groß. Psychisch gesehen kommt es oft zu Depressionen, körperlich gesehen beweisen erste Tierversuche, dass bei Dauerkonsum mit Dosissteigerungen ernsthafte Hirnschädigungen auftreten können, denn Ecstasy verhält sich in der Giftigkeit ähnlich dem Alkohol.
Es wirkt je nach Chemiemix, der Stimmung und der Dosierung unterschiedlich.
Ecstasy wirkt direkt aufs Gehirn. Die Wirkung setzt meist nach 20-60 Minuten ein und
hält etwa vier bis sechs Stunden an. Das Herunterkommen\" kann viele Stunden
dauern - oft gefolgt von Erschöpfung, Müdigkeit, Lustlosigkeit, Unkonzentriertheit. Der \"Kater\" kann bis zu 2 - 3 Tagen anhalten.
2 Peter Zamory, Drogenpolitischer Sprecher der Grünen [Quelle: DIE WOCHE, 08.09.2000]
3 Gotthilf Fischer, nachdem ihm Ecstasy ins Bier gemischt wurde [Quelle: DIE WOCHE, 28.07.2000]
Kokain
Kokain - auch bekannt als Koks, Schnee, etc.- gilt als die Droge schlechthin.
Kokain war ursprünglich eine Droge der Oberschicht. \"Vor 30 Jahren wollten Gymnasiasten mit Drogen ihr Bewusstsein erweitern. Heute sind es die armen Schweine, die Drogen nehmen.\" 4 Durch den Preisverfall hat es sich aber weiterverbreitet.
Es wird durch Zugabe von Wasser und Chemikalien aus den Blättern des Koka-
Strauches, der vor allem in Südamerika wächst, gewonnen. Auf dem europäischem
Schwarzmarkt ist Kokain meist mit Streckmitteln verschnitten.
Üblicherweise wird Kokain geschnupft.
Der Stoff steigert die Kontaktfähigkeit und steigert das Selbstbewusstsein und die Stimmung sehr stark. Allerdings kann es auch zu Verfolgungswahn, Halluzinationen und Angstzuständen kommen. Psychische und Physische Schäden treten bei falschem Umgang mit ständigen Dosissteigerungen schnell ein. Sie reichen von Depression über Leber- und Herzschädigungen bei anhaltendem Dauerkonsum.
Es bewirkt Gefühle gesteigerter Leistungsfähigkeit und erhöhten Wohlbefindens.
Antrieb und Bewegungsdrang steigen, Angst verringert sich.
Beim Schnupfen setzt die Wirkung nach ein paar Minuten ein und dauert zwischen
30 und 60 Minuten.
Es können vier Stadien der Kokain-Abhängigkeit beobachtet werden
Der akute Kokain-Rausch
Die chronische Wirkung, häufig mit dauernden Schädigungen des Nervensystems
Delirien mit Halluzinationen, Euphorie oder Verfolgungsideen
Der Kokain Wahnsinn (Intoxikations-Psychose): Das Bewusstsein ist getrübt, die Umwelt wird wahnhaft verzerrt wahrgenommen, starke motorische Unruhe kann zu Tätlichkeiten führen.
4 Rolf Hüllinghorst, Geschäftsführer der Deutschen Hauptstelle gegen die Suchtgefahren
Halluzinogene
Halluzinogene (LSD, Psylocibin, Meskalin) greifen massiv in das Erlebnis und Empfinden der Welt und der eigenen Persönlichkeit ein. Das Körpergefühl hebt sich auf, das räumliche und zeitliche Empfinden ändert sich, Halluzinationen treten auf, die Gedankengänge verändern sich, und Verdrängtes kann ins Bewusstsein zurückkommen.
Das Risiko für eine psychische Abhängigkeit ist eher gering. Bislang ließen sich keine körperliche Schäden durch Konsum von Halluzinogenen nachweisen, das Risiko liegt im psychischen Bereich, denn bei unvorbereitetem Konsum kann es leicht zu Panikanfällen kommen.
Heroin
Heroin - auch Sugar, H, oder Braunes genannt - ist ein halbsynthetisches Opioid und wird aus dem eingetrockneten Milchsaft des Schlafmohns gewonnen.
Um die Wirkung zu erhöhen werden auch Mischungen mit anderen Drogen wie
Kokain (\"Speedball\") verkauft, die aufgrund ihrer unkalkulierbaren Zusammensetzung
zu Überdosierungen führen können.
Heroin kann unterschiedlich konsumiert werden! Meist wird es gespritzt oder
inhaliert. Der hohe Anteil des Spritzens bei Konsumenten lässt sich mit der raschen
Aufnahme ins Blut und der intensiven Wirkung im Gehirn erklären. Folienrauchen
wird oft von Einsteigern praktiziert und zwar in der Meinung, dass dies weniger
süchtig mache - das ist allerdings ein Irrtum.
Heroin hat eine stark euphorisierend und betäubende Wirkung. Der Konsument vergisst die äußere Wirklichkeit und auch alle damit verbundenen Probleme und konzentriert sich vorwiegend auf sein Glücksgefühl. Durch die mögliche Realitätsflucht ist das Risiko für eine psychische Abhängigkeit höher als bei anderen Drogen. Nach einer gewissen Zeit stellt sich bei regelmäßigem Konsum auch eine körperliche Abhängigkeit ein. Reines Heroin ist nicht schädlich, die in der Szene verwendeten Streckmittel wie Rattengift und Waschmittel zerstören allerdings Organe und Gehirn.
Je nach Anwendung setzt die Wirkung nach ein paar Sekunden (spritzen, inhalieren)
oder mit einiger Verzögerung ein (rauchen).
Die Wirkung hängt von Qualität, Menge, Einnahmeform sowie von körperlichen
Voraussetzungen wie Gewicht und Geschlecht ab. Die Wirkungsdauer beträgt ca.
drei bis fünf Stunden. Das Schmerzempfinden wird weitgehend ausgeschaltet, zugleich nimmt das Selbstvertrauen zu, Ängstlichkeit und Anspannung lassen nach.
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