In der Kurzgeschichte "die Tochter" von Peter Bichsel, die ca. in den 50er Jahren spielt, geht es um ein Ehepaar, das zu Hause am Esstisch, neben den zubereiteten Abendessen auf ihre Tochter Monika warten. Während dem Warten reden die Eltern über Monika und beschreiben ihr Zimmer ihr Äußeres und ihre Arbeitsstelle. Außerdem stellen sie sich vor was sie wohl den ganzen Tag im Büro, während der Bahnfahrt oder mit ihren Freunden mache. In Gedanken spielen sie auch mehrmals detailliert vor, wie sie endlich nach Hause kommt und sich an den Esstisch setzt. Die ganze Zeit lang wird über Monika erzählt doch letzten Endes bekommen die Eltern sie in dieser Geschichte nicht mehr zu Gesicht.
Der Vater und die Mutter warten jeden Tag eine Stunde auf die Tochter und bewundern sie, selbst der Vater der das Familienoberhaupt vertritt bewundert Monikas Lebensstil, dass was sie alles kann und aus sich macht. \" Stenographieren kann sie auch, dachte er jetzt. Für uns wäre das zu schwer.....\" Die Tochter selber nimmt am Ablauf der Geschichte nicht teil sie wird nur durch die Gedanken und Bewunderungen der Eltern beschrieben. Sie finden sie so spektakulär, dass sie sogar Vermutungen anstellen was sie grade in der Stadt so macht, da ihr eigenes Leben einseitig und öde ist. Eine Besonderheit in der Kurzgeschichte ist das Wort warten: "Abends warteten sie auf Monika.", "sie saßen am Tisch und warteten"., "jetzt warteten sie täglich auf Monika".. Dies hat zur Bedeutung dass die Eltern nur für ihre Tochter fixiert sind, nur für sie leben und nicht an ihr eigens Leben denken wollen. Die schlechten Angewohnheiten Monikas wie z.B. das Rauchen werden einfach verdeckt oder nicht wahr genommen, \"Andere Mädchen rauchen auch, sagte die Mutter\" , da die Eltern nicht wahrhaben wollen das ihre Tochter nicht perfekt ist. Wenn die Eltern sie ungewollt aufdringlich danach fragen, ob sie nicht etwas auf Französisch sagen könne oder Neuigkeiten aus dem Leben, der Stadt, \"Kürzlich hatte er Monika gebeten ... ...Sie wusste aber nichts zu sagen\" dann blockt sie. Es könnte sein das Monika dies peinlich ist da die Eltern so von ihrem Leben fasziniert sind. Vielleicht aber sagt Monika nicht da sie dies als zu überdreht empfindet wie "gierig" die Eltern was über Monikas leben oder wissen erfahren wollen. Das Verhältnis zwischen Monika und ihren Eltern zeigt einen typischen Generationskonflikt zwischen jung und alt. Die Eltern wollen ihre Tochter am liebsten nie mehr los lassen. Sie wollen dass Monika immer bei ihnen ist. Der Autor selber benutzt in dieser Kurzgeschichte die autoriale Erzählperspektive. Er will damit zeigen, das so etwas in Familien immer und überall vorkommen kann. Da sich die Eltern nach einer Geburt sehr auf das Kind konzentrieren und es später wenn es volljährig ist umso schwerer für sie ist das Kind wieder loszulassen.
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