Als Krümel und Jonatan Löwe starben, kamen sie in ein Land namens Nangijala. Dort gab es zwei Welten namens Kirschtal und Dornrosental, und Krümel und Jonatan, die nun Löwenherz hießen, brachten Frieden in diese Täler - weil sie mutig und selbstbewusst waren. Am Freitag den 8.3. haben Zehntausende von Astrid Lindgren, der Mutter der Brüder Löwenherz, bei einem Trauerzug in Stockholm Abschied genommen. Vielleicht ist die Kinderbuchautorin jetzt in den friedlichen Tälern von Nangijala, vielleicht auch in Bullerbü, in Lönneberga oder auf Saltkrokan. Sie hat viele Welten erschaffen, und wenn es eine Gerechtigkeit gibt, dann geht es Astrid Lindgren jetzt so gut wie den Kindern in ihren Büchern.
Die Schriftstellerin war Ende Januar im Alter von 94 Jahren gestorben, aber es ist Sitte in Schweden, dass Beisetzung und Begräbnis erst Wochen später stattfinden. Zehntausende Menschen begleiteten Astrid Lindgren, darunter der König und die Königin, viele kleine Prinzen und Prinzessinnen der Herzen. Ihr Sarg wurde durch halb Stockholm gefahren, hinunter in die Altstadt zum Dom, in dem ein Gedenkgottesdienst abgehalten wurde. 1000 Menschen saßen in der ältesten Kirche Stockholms und das Orchester spielte Mozart, die Lieblingsmusik von Astrid Lindgren. Es war ein sonniger Tag. Der weiße Sarg wurde in einem 100 Jahre alten Wagen von zwei Pferden gezogen. Auf dem Sarg lagen viele rote Rosen. Eigentlich waren für den Trauerzug 45 Minuten geplant, es wurden aber nur 15. Der Trauerzug begann an der Adolf-Fredriks-Kirche, ganz in der Nähe der Dalagatan 46, die Wohnung von Astrid Lindgren. Sie wohnte dort mehr als 60 Jahre. In Vimmerby in Smäland in Südschweden wurde sie neben ihren Eltern begraben.
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