Die Ringparabel ist der Höhepunkt des Gedichts und Nathans Antwort auf die Frage des Sultans, welche Religion die wahre sei.
Ein Vater hat einen Ring in Tradition von seinem Vater geerbt, der ihm Glück und die Hilfe Gottes bringen soll. Dieser Ring wird vom Vater nach dessen Tod immer an denjenigen Sohn weitergegeben, den der Vater am liebsten hat. Eines Tages gerät der Ring aber an einen Vater, der alle seine drei Söhne gleich lieb hat. Ohne dass die anderen Brüder davon wissen, verspricht er jedem von ihnen den Ring, den ein Künstler nachgemacht hat, so dasss das Original nicht mehr von den Kopien zu unterscheiden war.
Nun bricht nach dem Tod des Vaters ein Streit unter den Brüdern aus, welcher von ihnen den richtigen Ring besäße. Die Söhne verklagen sich gegenseitig und ein Richter spricht das Urteil. Er appelliert an die Wunderkraft des Ringes und sagt, dass sich nicht beweisen lasse, welcher der richtige Ring sei, da sich jeder der Brüder selbst am meisten liebt. Welcher Ring der echte ist, lässt sich nicht mehr feststellen.
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