Definition
Die dialektische Erörterung wird auch als Problemerörterung oder Problemaufsatz bezeichnet; ihr liegt stets eine Problemstellung zugrunde. Ihr Aufbau ist dialektisch, er folgt also dem Prinzip These - Antithese - (häufig) Synthese. Die abwägende Darstellung betrachtet das \"Für\" und \"Wider\". Das Thema ist so zu formulieren, dass sich aus ihm These und Antithese entwickeln lassen. Ergebnis ist dann eine Entscheidung für eine der beiden Seiten oder ein Kompromiss bzw. eine Synthese.
Inhalt und Ziel
Gegenstand einer dialektischen Erörterung sind entscheidbare Fragen oder Problemstellungen, für die ein Kompromiss zu erarbeiten ist. Die dialektische Erörterung führt zu einer begründeten und somit überzeugenden eigenen Meinung nach Abwägen verschiedener Gesichtspunkte der Problemstellung.
Aufbau
Die Grundanlage der dialektischen Erörterung ist nach These und Antithese aufgebaut.
Unter These ist dabei eine Behauptung zu verstehen, die eine mögliche Lösung des Problems darstellt und durch Argumente zu begründen ist. Eine Antithese ist die dazugehörige Gegenbehauptung, und auch hierfür gibt es Begründungen.
Zu einem deutlich dialektischen Aufbau gehört die Synthese, die \"Zusammenführung\" von These und Antithese nach abwägender Gegenüberstellung zu einer neuen Erkenntnis, die so in These oder Antithese noch nicht enthalten ist. Sie ist ein mögliches Ergebnis der Erörterung, aber auch der schwierigste Teil eines Problemaufsatzes.
Das etwas einfachere Ergebnis ist der Kompromiss, der einen Mittelweg zwischen These und Antithese beschreibt. Synthese oder Kompromiss sind aber nicht zwingend erforderlich, es besteht auch die Möglichkeit, sich für eine der beiden Behauptungen zu entscheiden. Dafür sollte man dann allerdings mehrere und stichhaltige Argumente haben.
Beispiel einer Gliederung
Thema: \"Ist die Politik für die Entstehung der Ausländerfeindlichkeit verantwortlich?\"
I. Einleitung
II. Hauptteil
1. These: Politik ist hauptverantwortlich
1.1. Asyldebatte
1.2. wirtschaftliche Probleme
1.2.1. Wohnungsnot
1.2.2. Arbeitslosigkeit
1.3. Unfähigkeit der Politik, gesellschaftliche Werte zu vermitteln
2. Antithese: Politik ist nicht verantwortlich
2.1. andere Verursacher
2.1.1. radikale Gruppen
2.1.2. Wirtschaft
2.1.2.1. Arbeitslosigkeit
2.1.3. Erziehung
2.1.3.1. Elternhaus
2.1.3.2. Schule
III.. Schluss: Entscheidung, Kompromiss oder Synthese
|