Was dem Buch kritisch anzumerken sei, ist die Tatsache, daß es sich die Autorin mit der Wahl des Handlungsortes sehr leicht gemacht hat. Hätte sich die Geschichte eines deutschen Mädchens, daß sich in einen schwarzen Afrikaner verliebt, in Deutschland, und womöglich noch in einer Kleinstadt abgespielt, wäre die gesamte Geschichte viel konfliktreicher gewesen. Allerdings muß man hinzufügen, daß Dagmar Chidolue viele Teilaspekte versucht hat in die Geschichte einzuarbeiten. Da ist zum einen die Situation eines jungen Mädchens, daß sich zum ersten Mal in ihrem Leben vom Elternhaus und der Kleinstadt entfernt und den großen Schritt in ein fernes Land mit einer völlig neuen Kultur wagt. Zum anderen ist es gerade die Begegnung mit der anderen zwar nicht der englischen, so jedoch der afrikanischen Lebensweise, die das Mädchen eine Veränderung durchgehen läßt. Angesprochen wird außerdem, wenn auch nur beiläufig das Problem Azukas, welche sich mehrmals dem Rat seines Vaters widersetzte und es im Laufe seines Lebens gelernt hat, sich in einem anderen Land mit einer fremden Kultur zurechtzufinden.
Ebenso wird das Problem Katharinas mit ihren Eltern erwähnt, da sie mit einem Ausländer zusammen ist. Und hierbei liegt Chidolues Problem beim Buch. Vielleicht hätte sie sich besser auf ein Teilproblem spezialisieren sollen, um der Geschichte eine abgerundete Handlung zu geben.
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