Märchen haben sich über alle Kontinente hinweg verbreitet. Sie sind eine der ältesten Form der Überlieferung. Bereits in der altnorwegischen Sprache des 12. Jahrhunderts finden wir das norwegische Wort für Märchen (eventyr). Es bedeutet "Ereignis" oder "wunderbare Begebenheit". Obwohl es Märchen schon so lange Zeit gab, wurden sie vor dem 19.
Jahrhundert nicht aufgeschrieben. Das lag daran, daß die "high society" Märchen nicht schätzte. Sogar der führende norwegische Dichter Ludvig Holberg (18. Jahrhundert) glaubte, Märchen seien wertlos und sollten verboten werden. Seit der Zeit der Romantik in Deutschland fiel ein anderes Licht auf die Volksdichtung. Von nun an galt sie als Spiegel des Volksgeistes.
Diejenigen, die zuerst nicht nur den nationalen und künstlerischen Wert in der Volksdichtung sahen, sondern auch die wissenschaftliche Bedeutung erkannten, waren die deutschen Gebrüder Grimm. In deren Fußstapfen traten schnell die ersten norwegischen Märchensammler und -herausgeber Peter Christen Asbjornsen und Jorgen Moe.
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