4 min, Farbe, Ton
"Lake Placid" entstand während der Olympischen Winterspiele ebendort. Der Zusammenschnitt konzentriert sich auf Bewegungsabläufe verschiedener Sportarten.
In fast allen Bändern verzichtet Paik auf eine nur aus eigenen Aufnahmen bestehende Gestaltung. Er nutzt zwar die Möglichkeit, mit Hilfe des Videorekorders eigenes Material zu produzieren, doch wird dieses immer durch aus anderen Zusammenhängen stammendes Material ergänzt, häufig ist es das Fernsehen selbst, das Paik als "Materialdepot" beansprucht. Das Prinzip der Collage führt so zu einer formalen und inhaltlichen Durchdringung unterschiedlicher Bereiche. Eine solcherart in der Werkstruktur angelegte Verbindung von verschiedensten Bereichen zielt letztlich auf eine Relativierung von "Hochkunst" und "Massenkultur" ab.
Durch die Fülle des Materials und die Geschwindigkeit der Schnitte kann der Betrachter sich dem Dargestellten nicht nachvollziehend nähern und ist daher aufgerufen, selbst aktiv zu werden und für sich die durch Schnitte voneinander getrennten Sequenzen zu kombinieren, um ihnen damit erst Sinn zu verleihen. Dieser immer subjektive Sinn bricht die dem Fernsehen eigene Struktur der "One-way-communication" auf.
Paik hinterfragt visuelle Kommunikationsprozesse und spielt mit der Erwartungshaltung des Rezipienten.
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