Die Philosophie René Descartes\' kann in bezug auf Ontologie und Erkenntnislehre als Rationalismus bezeichnet werden.
Nach methodischem Zweifel an allem Wissen erreiche man ein sicheres Wahrheitskriterium. Descartes\' skeptische Position äußerte sich in seiner Aussage \"Cogito ergo sum\" (\"Ich denke, also bin ich\"), die für ihn neben der Existenz Gottes als einzige Gewissheit galt. Nur das, was klar und deutlich erkannt werden kann, ist wahr. Descartes stellte somit sicher, dass wir in irgendeiner Form von Bewusstsein existieren müssen. Denn kann man denken, dass man nichts denkt?
Doch Descartes ging noch weiter. Da für ihn die Existenz Gottes unanfechtbar war, galt das selbe auch für die Wirklichkeit, die von Gott erschaffen wurde. Der Gottesbeweis gibt Sicherheit, dass die prinzipielle Wirklichkeit nicht eine Täuschung sei. Darüber hinaus war für Descartes nur die menschliche Vernunft eine Garantie der Wahrheit, was wiederum beweist, dass er ein Rationalist war.
Es gab jedoch auch Philosophen und insbesondere Erkenntnistheoretiker, die den Glauben an die Vernunft und somit den Rationalismus nicht teilen.
Als "Gegner" des Rationalismus werden die Empiristen bezeichnet.
Empirismus
Empiristen teilen die erkenntnistheoretische Auffassung, nach der die Quelle jeder Erkenntnis allein in der Erfahrung liegt. \"Nichts ist im Verstand, was nicht vorher durch die Sinne aufgenommen worden wäre\", gilt als Leitspruch der Empiristen. Damit steht der Empirismus der Auffassung des Rationalismus entgegen, welcher nur die menschliche Vernunft als Ursprung von Wissen zulässt. Empiristische Thesen im Rahmen der Erkenntnistheorie finden sich seit den Anfängen der abendländischen Philosophie, beispielsweise bei Epikur oder Demokrit. Als Empiristen im eigentlichen Sinn gelten jedoch die Philosophen des 17. und 18. Jh.s in Großbritannien, v.a. Locke, Berkeley und Hume; ihnen standen natürlich mit entgegengesetzter Meinung Rationalisten wie Descartes oder Leibniz gegenüber.
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