Friedrich Dürrenmatt wurde am 5. Januar 1921 in Konolfingen, einem Schweizer Dorf im Kanton Bern, geboren. Sein Vater war ein protestantischer Pfarrer. Drei Jahre später kam seine Schwester Vroni zur Welt. 1935 zog die Familie nach Bern, da wahrscheinlich die finanzielle Lage sehr schlecht war. Dürrenmatt besuchte zunächst das Berner Freie Gymnasium, dann das Humboldtianum, wo er 1941 die Maturaerstprüfung ablegte. In der Schule war er nicht besonders gut und bezeichnete selbst seine Schulzeit als die "Übelste" seines Lebens.
In Konolfingen begann er zu malen und zu zeichnen, eine Neigung, die er sein Leben lang verspüren sollte. Er illustrierte manche seiner Stücke, verfasste Skizzen und zum Teil ganze Bühnenbilder. 1941 begann er Philosophie, Naturwissenschaften und Germanistik zu studieren. 1943 entschied er sich nicht die akademische, sondern die schriftstellerische Laufbahn einzuschlagen. Sein erstes veröffentlichtes Stück entstand 1945/46: "Es steht geschrieben." 1947 heiratete er die Schauspielerin Lotti Geissler und sie zogen nach Ligerz am Bieler See. In seinen ersten Schriftstellerjahren hat er immense Geldprobleme seine fünfköpfige Familie zu ernähren. Doch bald ging es mit ihm Berg auf. Der Verlag der Arche wird sein Stammverlag und nun beginnt er auch Detektivromane zu schreiben, die teilweise als Fortsetzungsgeschichten im "Schweizer Beobachter" veröffentlicht wurden. Die Dürrenmatts bezogen 1952 ihren dauerhaften Wohnsitz in Neuchatal.
Sein erster großer Erfolg war das Theaterstück "Die Ehe des Herrn Mississippi" (1950). Weltweiten Erfolg erzielte er mit seiner Komödie "Der Besuch der alten Dame". "Die Physiker" wurde das erfolgreichste Theaterstück in der Theatersaison 1962/63 und 1982/83. Dürrenmatt erhielt etliche Preise für sein Schaffen, das neben Theaterstücken, Detektivromanen, Erzählungen und Hörspielen auch Essays und Vorträge umfasst. Da wären zum Beispiel: "Der Mannheimer Schillerpreis" (1959), "Der Grosse Preis der Schweizerischen Schillerstiftung" (1960), "Die Buber-Rosenzweig-Medaille" (1977) und 1969 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Temple University in Philadelphia verliehen.
In den Achtzigern folgte wieder eine Auszeichnung nach der anderen, unter anderen der Österreichische Staatspreis für Europäische Literatur, der Georg-Buchner-Preis und der Prix Alexei Tolstoi der Association internationale des Ecrivains de Romans Policiers.
Er reiste 1969 nach USA, 1974 nach Israel und 1990 nach Polen und Auschwitz. 1983 starb schließlich seine Frau Lotti. Ein Jahr später heiratete er die Schauspielerin, Filmemacherin und Journalisten Charlotte Kerr.
Am 14. Dezember 1990 starb Friedrich Dürrenmatt an einem Herzinfarkt in Neuchatel.
Historischer Hintergrund des Werkes:
Als Prosaschriftsteller zeigt Dürrenmatt eine deutliche Affinität zum kriminalistischen Genre. Sein erfolgreichster Kriminalroman ist "Der Richter und sein Henker"(1952).
Seine späteren Werke: "Der Verdacht"(1953), "Das Versprechen"(1958) und die Erzählung "Die Panne"(1956) gleichen in den Figuren und Motiven "Der Richter und sein Henker". Er zeigt sein Interesse an juristischen Fragestellungen nochmals in seinen letzten Romanen "Justiz"(1985) und "Durcheinandertal"(1989).
Der Roman wurde verfilmt unter dem Titel "Es geschah am helllichten Tag" mit Heinz Rühmann und Gerd Fröbe.
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