Das Drama wird mit dem Prolog eingeleitet. Dieser gibt einen kurzen Einblick in die Handlung, den Verlauf und das Ende des Stückes. Das Stück spielt in der Stadt Verona in Italien
PROLOG
Der Chorus tritt auf.
CHORUS
Zwei Häuser waren - gleich an Würdigkeit -
Hier in Verona, wo die Handlung steckt,
Durch alten Groll zu neuem Kampf bereit,
Wo Bürgerblut die Bürgerhand befleckt.
Aus dieser Feinde unheilvollem Schoß
Das Leben zweier Liebender entsprang,
Die durch ihr unglückselges Ende bloß
Im Tod begraben elterlichen Zank.
Der Hergang ihrer todgeweihten Lieb
Und der Verlauf der elterlichen Wut,
Die nur der Kinder Tod von dannen trieb,
Ist nun zwei Stunden lang der Bühne Gut;
Was dran noch fehlt, hört mit geduldgem Ohr,
Bringt hoffentlich nun unsre Müh hervor.
Zu Beginn des Stückes streiten sich die Diener der Familien Capulet und Montague auf der Straße. Sie verfechten den Streit, der auch ihre Herren und Oberhäupter beschäftigt. Benvolio, der Neffe Montagues will unter den Dienern Frieden stiften, wird aber seinerseits von Tybalt dem Neffen Capulets mit dem Schwert angegriffen. Auch der hinzukommende Herr von Montague und der Graf von Capulet können ihrerseits kaum von ihren Gattinnen zurückgehalten werden. Erst der Fürst Prinz Escalus bietet den Streitereien Einhalt , indem er bei einem wiederholten öffentlichen Streit mit der Todesstrafe droht.
Romeo, der Sohn Montagues beteiligt sich nicht an den Streitereinen seiner Verwandten. Er wurde von Rosalie zurückgewiesen und wandert einsam umher um seinen Liebeskummer zu überwinden. Benvolio, dem er alles erzählt, überredet ihn mit auf den Maskenball der Capulets zu kommen.
Auf dem Maskenball trifft Romeo Julia, die dreizehnjährige Tochter der Capulets und verliebt sich auf den ersten Blick in sie. Julia ist dem Grafen Paris versprochen worden, will sich aber erst auf dem Maskenball ein Bild von ihm machen. Als sie Romeo sieht, verliebt auch sie sich unsterblich in ihn. In der anschließenden Gartenszene bekennen beide ihre Liebe zueinander. Doch die Trennung durch die Feindschaft der beiden Familien ist für sie fast unerträglich. In der berühmten Balkonszene schwört Romeo Julia ewige Treue. Beide beschließen zu heiraten.
Mit der Hilfe von Julias Amme und Romeos Diener werden die beiden Liebenden schließlich von Pater Lorenzo getraut. Dieser hofft, dass beide Familien durch die Bindung ihrer Kinder miteinander versöhnt werden.
Doch Romeo kommt zu einem Kampf zwischen Mercutio, seinem Freund und Tybalt, dem Neffen Capulets, hinzu. Als er die beiden Kämpfenden trennen will, wird Mercutio von Tybalt tödlich verletzt. So hat Romeo selbst das erste Opfer der Feindschaft bestimmt. Um seinen Freund zu rächen, der kurz vor seinem Tod beide Häuser verflucht, tötet Romeo nun seinerseits Tybalt. Diese Tat hätte eigentlich die Todesstrafe zur Folge, doch der Fürst verbannt Romeo aus Verona, da er Blutrache verübt, weil Tybalt zuvor Mercutio getötet hatte.
Bevor Romeo die Stadt verlässt, verbringt er zusammen mit Julia eine kurze, aber leidenschaftliche Hochzeitsnacht. Während des legendären Abschieds: "Es war die Nachtigall und nicht die Lerche", als Julia ihren Gemahl noch zum Bleiben überreden will, bereitet Ihr Vater, der von der Ehe nicht unterrichtet wurde, Julias Hochzeit mit dem Grafen Paris vor.
Doch Julia will Paris nicht heiraten und sucht einen Ausweg in einem Schlaftrunk des Pater Lorenzo, welches sie am Vorabend ihrer Hochzeit mit Paris einnimmt.
Schlafend soll sie in der Familiengruft, auf die Rückkehr Romeos warten, mit dem sie zusammen die Stadt verlassen möchte, während die Familie sie für tot hält.
Romeo soll durch einen Brief Pater Lorenzos von dem Plan unterrichtet werden, doch der Brief kommt nie bei ihm an, da dem Boten wegen Pestverdacht das Verlassen der Stadt verwehrt wird.
In der Zwischenzeit wird Romeo von seinem Diener Balthasar vom Tod Julias unterrichtet. In seiner Verzweiflung kauft er bei einem Apotheker ein schnell wirkendes Gift, das er an Julias Grab trinken möchte, um ihr in den Tod zu folgen.
Auf dem Friedhof wird Romeo in ein Gefecht mit Paris verwickelt, worauf er ihn tötet. In der Familiengruft findet er Julia und glaubt, dass sie tot ist. Er trinkt das Gift nur wenige Minuten, bevor Julia aus ihrem Schlaf erwacht.
Als Julia erwacht, findet sie ihren toten Gatten und ersticht sich verzweifelt mit Paris' Dolch.
Pater Lorenzo, der zum Friedhof geeilt ist, um das Schlimmst zu verhindern wird zusammen mit Romeos Diener, der auf dem Friedhof gewartet hat, gefangen genommen. Die Eltern der beiden Toten hören zusammen mit dem Fürst Lorenzos erschütternden Bericht und die beiden Feinde reichen sich im Angesicht dessen, was ihre Feindschaft bewirkt hat, die Hände.
Das Stück endet mit den Worten des Prinzen:
"Nur düstren Frieden bringt uns dieser Tag,
Die Sonne zeigt vor Schmerz nicht ihr Gesicht;
Kommt, dass ich ganz dies Weh erfahren mag
Und Gnade übe oder Strafgericht:
Denn größres Leid in keinem Lied geschah
Als dem von Romeo und Julia"
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