\"Der zerbrochne Krug\" beginnt mit einer Vorrede, in der Kleist einen französischen Kupferstich beschreibt, der die Anregung zu seinem Stück abgibt.
(s. \"Stichwort Literatur, S. 160)
Auf eine altgriechische Tragödie, die für das Verständnis des Lustspiels wichtig ist, \"König Ödipus\" von SOPHOKLES, wird ebenfalls hingewiesen.
(s. \"Stichwort Literatur, S. 160)
Hauptperson ist der DORFRICHTER ADAM, der sich gezwungen sieht, über seine eigene Verfehlung zu Gericht zu sitzen.
Eines Morgens trifft ihn der SCHREIBER LICHT in der Gerichtsstube jämmerlich zugerichtet an, wofür Adam die fadenscheinigsten Erklärungen abgibt. Licht hat erfahren, daß in Kürze der GERICHTSRAT WALTER eintreffen werde. Adam Hat Angst vor Walters Ankunft und dem anbrechenden Gerichtsverfahren.
Er wird beschuldigt, in der vorausgegangenen Nacht im Zimmer von EVE, der jungen Tochter MARTHE RULLS, einen wertvollen Krug zerschlagen zu haben.
Die Vorgeschichte, die erst im Verlauf der Handlung bekannt wird, Handelt davon, daß Adam Eve nachstellt. Mit einem Trick versucht er, sich Eve gefügig zu machen: Er behauptet, Eves Verlobter RUPRECHT würde zum Militärdienst nach Ostindien eingezogen und nur er, Adam k"nne ihr helfen.
In Eves Zimmer wird der Dorfrichter von Ruprecht überrascht, zerbricht bei der überstürzten Flucht den Krug (=Symbol für den Verlust der Unschuld) und verliert dabei noch eine Perücke. Eve verschweigt aber die Wahrheit.
Als der Gerichtsrat Walter endlich erscheint, muß Adam gegen sich verhandeln und versucht mit mehreren Täuschungsmanövern, seine Tat zu vertuschen. Als eine Zeugin mit der verlorenen Perücke erscheint und Eve aus Angst um Ruprecht endlich die Wahrheit sagt, kommt alles ans Licht: Adam wird vom Dienst suspendiert.
Rull, die Mutter von Eve, ist mit dem Ausgang der Verhandlung nicht zufrieden und will bei der nächsthöheren Instanz klagen, damit \"auch dem Kruge sein Recht geschieht\".
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