Die Anselm-Kristlein-Trilogie, zu der auch "Das Einhorn" ( 1966 ) und "Der Sturz" (1973 )gehören, ist eigentlich als Gesamtheit zu betrachten.
Zunächst jedoch entstand Halbzeit als einzelnes, eigenständiges Werk.
Als Martin Walser Ende 1958 nach seinem ersten U.S.A. Aufenthalt nach Westdeutschland zurückgekehrt war, schrieb er ein sehr langes und kompliziertes Buch in dem er auch sein Unbehagen nach Deutschland zurückkehren zu müssen ausdrückte.
"Halbzeit" erschien 1960 und wurde mit seinen ungefähr 900 Seiten zu einem der umfangreichsten und umstrittensten Werke der Nachkriegszeit.
Obwohl Walsers Ärger nach Deutschland zurückkehren zu müssen und seine U.S.A Erlebnisse ein Entstehungsgrund gewesen sein mögen, muß es als ein Werk gesehen werden, das sich auf einen viel größeren Bereich von Walsers Leben bezieht.
In "Halbzeit" schrieb der Autor die vergangenen 50 Jahre seines Lebens und alle seine Erfahrungen, die er- hauptsächlich in Stuttgart- gemacht hat, nieder.
In seinem Roman verwendet Walser einige bekannte Grundzüge und fügt diese zu einem beeindruckendem Ganzen zusammen das ein umfassendes Bild sozialer Zusammenhänge und auch Mißstände bietet.
Dabei ist es allerdings in Teilen sehr ausführlich, was zu sehr verschiedenen Urteilen über das Werk führt, da der Autor ohne Zweifel sprachgewaltig beschreibt und die Sprache auch sehr abwechslungsreich gestaltet wird, aber durch die in Teilen langgezogene Handlung auch leblos und langatmig wird.
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