Johann Christian Woyzeck wird 1780 geboren Er verweist sehr früh. Nach dem Ende der Perückenmacherlehrzeit geht er auf Wanderschaft und verdient sich mit Gelegenheitsarbeiten als Babier, Krankenpfleger und Dienstbote einen kärglichen Unterhalt. 1810 Kehrt er nach Leipzig zurück. Mit einem Fräulein Wienberg hat er ein Kind , aber die Heirat zerschlägt sich , weil sich das Mädchen wegen Wyzecks unsicher Existenz einem anderen Mann zuwendet. Der enttäuschte Woyzeck nimmt in Mecklenburg Holländische Kriegsdienste und dient in der napoleonischen Zeit unstet unter verschiedenen Fahnen. In Mecklenburg wiederholt sich die Beziehung zu einem Mädchen wie in Leipzig. Woyzeck wird nun von schwankenden, ungewöhnlichen Stimmungen befallen. Anfälle von Schwermut und Jähzorn suchen ihn heim. Im Traum werden ihn, wie er später aussagt, die Geheimzeichen der Freimaurer offenbart, er wird von Stimmen und Gesichtern gequält und leidet an Verfolgungsangst. Die Träume setzen ihm heftig zu; zuletzt glaubt er unbeirrt, daß Gott und der Teufel ihm erschienen sind.
1810 kehrt er, ohne es zu etwas gebracht zu haben, in seine Vaterstadt Leipzig zurück. Er neigt zum Trunke und bringt sich mit Aushilfarbeiten durch. Vergeblich sucht er als Stadtsoldat ein Unterkommen zu finden. Verdrießlich und unruhig treibt der Erwerbslose sich in der Stadt herum, bis er sich an die fünf Jahre ältere Witwe Chirurgus Woost aus der Sandgasse anschließt. Die Woostin hält es mit den Soldaten der Stadtwache, so daß ihr Verhältnis zu Woyzeck bald zu Zank und Streit führt. Aus Verzweiflung über ihre Untreue verprügelt er sie und wirft sie wenig später sogar die Treppe hinunter. Zwei Wochen lang ernährt er sich danach in der Stadt von Handlangerdiensten und Almosen. Er hat den festen Willen, die Frau zu heiraten und für sie zu sorgen, aber ihm fehlt Arbeit und ein fester Lohn. In der Stadt lauert er ihr beim Tanzvergnügen mit anderen Männern auf . Als sie das Versprechen einer Zusammenkunft nicht einhält, hört Woyzeck in sich die Stimme: \"Stich die Woostin tot.\" Er kauft sich eine abgebrochene Degenklinge, befestigt sie abends in einem Heft und ist doch noch überzeugt, er werde die Tat nicht ausführen. durch einen Zufall trifft er am 21. Juni 1821 die Frau auf der Straße und begleitet sie zur Sandgasse. Sein Vorhaben hat er schon vergessen. Aber im Hausflur weist sie ihn ab. Da packt ihn der Mordgedanke mit aller Kraft. In blindem Zorn stößt er zu und fügt ihr tiefe Brustwunden zu. Als die Frau tot vor ihm liegt, will er sich selbst umbringen, läuft aber weg und wird ergriffen. Er leugnet nichts und bekennt, sie habe um seinetwillen den Tod verdient. Woyzeck wurde 1824 hingerichtet.
Zum Stück:
Den Stoff fand Büchner in den beiden medizinischen Gutachten, die der Königlich Sächsische Hofrat Dr. Clarus angefertigt hatte. Eines über den \"Gemütszustand\" (1821) und das andere über die \"Zurechnungsfähigkeit\"(1823) Woyzecks. Es Stellt sich die vieldiskutierte Frage nach der Zurechnungsfähigkeit und den Möglichkeiten ihrer Beantwortung.
Doktor: möchte Karriere machen und verwendet Woyzeck als Versuchskanninchen.
Woyzeck: Der Babier und Soldat wird von seinen Vorgesetzten geschulmeistert, von der Wissenschaft für Experimente mißbraucht, von der Geliebten betrogen und vom Nebenbuhler dem Tambourmajor verspottet und gedemütigt. Woyzeck ist ein beschränkter Mensch, voll Angstvisionen und verzerrten Weltanschauungen. Er versucht Zeit seines Lebens seiner sozialen Not und Armut zu Entrinnen. Solange seine Beziehung zu Marie und den beiden Kindern besteht ist nicht alles Umsonst. Er bringt ihr immer seinen Sold. Als Marie ihn mit dem Tambourmajor betrügt verliert er jeglichen Halt. Woyzeck bekommt wieder einen Anfall \"Stich, Stich.....\". Die eigentliche Tat begeht er unter einem inneren Zwang, erst nachher sucht er das Messer. Zum Schluß geht er ins \"Wasser\".
Marie: Der Trieb führt sie und den Tambourmajor zusammen, er schenkt ihr ein Paar Ohrringe. Marie fühlt sich schuldig \"Ich bin doch ein schlecht Mensch! Ich könnte mich erstechen.\" Sie beginnt sich jedoch vor Woyzeck zu fürchten und antwortet diesem \"Ich hätt lieber ein Messer in meinem Leib als deine Hand auf meiner\". Marie sucht in der Bibel nach Trost, findet ihn aber nicht.
Das Märchen: ist ein Antimärchen. Das Kind wird Schritt für Schritt enttäuscht und es gibt kein glückliches Ende welches ein Märchen ausmachen würde, Das Gut gewinnt immer gegen das Böse. Dieses Märchen ist auf Woyzeck zugeschnitten, und zeigt seinen Lebensweg am Ende sitzt er da einsam und verlassen.
Zum Dichter:
17.10.1813 Georg Büchner wird als Artzsohn in Goddelau bei Darmstadt geboren. Gymnasium in Darmstadt.
1831 Studium der Medizin und der Naturwissenschaften in Straßburg, Verlobung mit Wilhelmine Jaegle.
1833 Fortsetzen des Studiums zusätzlich Geschichte und Philosophie
1834 Gründen der geheimen \"Gesellschaft für Menschenrechte\". Verfassen der Kampfschrift \"Hessischer Landbote\" mit dem Motto \"Friede den Hütten, Kampf den Palästen\".
1835 Nach Erhalt einer gerichtlichen Vorladung Flucht nach Straßburg. Rückzug aus der Politik, Erwerb des Dr.phil an der Uni von Zürich.
1836 Habilitation für vergleichende Anatomie in Zürich.
19.02.1837 In nur 17 Tagen durch Typhus dahingerafft.
Bedeutendster Dramatiker zwischen Romantik und Realismus. Darstellung der ungeschminkten Wirklichkeit, fragen nach dem Sinn der menschlichen Existenz.
Seine Werk:
1834 Hessische Landbote (Flugschrift)
1835 Dantons Tod (Drama)
1836 Sommer bis September entstand das Dramenfragment Woyzeck
1879 Sämtliche Werke und handschriftlichen Nachlaß herausgegeben von K.E.Franzos. Woyzeck, Leonce und Lena
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