Das Ende der "Südost-Tagespost" 1987 führt sukzessive zum Aussterben der Parteizeitungen.
Am Ende dieses Prozesses steht im Oktober 1991 die Liquidation der "AZ". Übrig bleiben die "Kärntner Tageszeitung" (SPÖ), das "Neue Volksblatt" (ÖVP) und die "Salzburger Volkszeitung" (ÖVP) mit einer Druckauflage unter 100.000 Exemplaren.
Dichand und Falk werden indessen wegen der "Ganzen Woche" von Falk zu Konkurrenten und es kommt zum Zerwürfnis, das mit der Vereinigung Dichands 1987 mit der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (WAZ) endet. Falk wird ausbezahlt, Dichand wird Haupteigentümer der "Krone". Im März 1988 erwirbt die WAZ auch 45 % der Anteile des Kurier. Um Synergieeffekte zu nutzen, gründen "Krone" und "Kurier" die gemeinsame Tochterfirma "Mediaprint" , für Verwaltung und Vertrieb. Im Herbst 1988 kommt es erneut zur Investition eines deutschen Verlags in Österreich. "Profil" und
"Trend" Erfinder Oscar Bronner übergibt 50 % seiner neugegründeten Tageszeitung "Der Standard" an den Berliner Springer-Verlag. Unter dem Druck der WAZ-Beteiligung entscheiden sich die Bundesländerzeitungen zur Zusammenarbeit und gründen die "Tele-Zeitschriftenverlagsgesellschaft", die ab Mai 1989 die TV-Beilage "tele" produziert.
Bei der defizitären "Presse" zieht sich die Bundeswirtschaftskammer zurück und der "Styria-Verlag" übernimmt die Geschäftsführung und bereitet eine neues Konzept vor.
Die Zeitungslandschaft verändert sich abermals, als Falk 1992 "täglich Alles" startet. Das Billigblatt wird rasch zur zweitgrößten Tageszeitung des Landes. Nach diesem fulminaten Start verliert das Blatt jedoch wegen seines harten Boulevardstils und ungeschickter Provokationen auf politischer Ebene an Zuspruch. Für die Werbewirtschaft ist "täglich Alles" nur wenig attraktiv. Damit kommt es zu finanziellen Problemen , mit den auch Oscar Bronner zu kämpfen hat. "Der Standard" versucht daraufhin ab Februar 1995 durch eine Internet-Ausgabe den ersten Schritt zum digitalen elektronischen Medium zu setzen.
Im Oktober 1995 taucht ein neuer Konkurrent auf : das "WirtschaftsBlatt", das sich primär an die Entscheidungsträger in der österreichischen Wirtschaft richtet. Absicherung der Marktposition ist der Grund für Reformen in der Bundesländerpresse, um Expansions- und Wachstumsziele im zukünftigen dichteren Medienmarkt zu verwirklichen.
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