FRANZ BIBERKOPF
Franz Biberkopf ist 1,80 groß und kräftig gebaut. Vor seiner Inhaftierung war er als Zement- und Möbeltransportarbeiter tätig.
Er ist ein überwiegend positiver Charakter Immer wieder gilt Franz als gutmütig, friedfertig und naiv.
Vor allem die Treue zu seinen Freunden ist auffallend. Gegenüber Reinhold steigert sie sich allerdings zu blinder Ergebenheit.
Dennoch durchlebt er eine negativen Entwicklung, die als ahnungslos, frech, feige und voller Schwäche bezeichnet werden.
Sein größtes Problem ist der Alkohol. Was auch ein Grund ist, das er immer wieder zum Alexanderplatz zurückkehrt.
REINHOLD
Reinhold ist das genaue Gegenteil von Biberkopf.
Er ist nicht dick, sondern schlank.
Statt Bier trinkt Reinhold zunächst nur nichtalkoholische Getränke wie Kaffee.
Reinhold wird im Allgemeinen als sehr schweigsam und verschlossen beschrieben.
Wie Franz handelt auch Reinhold häufig aus dem Affekt heraus. Zum Beispiel hat er nicht geplant, Franz unter das Auto zu werfen.
Interpretation
"Berlin Alexanderplatz" gilt als der bedeutenste Großstadtroman der deutschsprachigen Literatur und zugleich als Döblins Hauptwerk. Nur John Dos Passos` New Yorker Roman "Manhattan Transfer" von 1925 lässt sich mit diesem Werk vergleichen.
Döblins Bezug zu diesem Milieu liegt auf der Hand: Im Berliner Osten aufgewachsen und als Nervenarzt eine Praxis in dieser Gegend führend, kannte er das harte Leben der Menschen - Wohnungsnot , kleine und große Kriminalität. So wandte er sich im Alexanderplatz dem zu, was er täglich vor Augen hatte und nahm sich der Aufgabe an, dies literarisch zu bewältigen.
Franz Biberkopf unterscheidet viel vom klassischen Typus des Helden.
Er kämpft während des gesamten Romans gegen eine Art dunkle Macht an.
Entscheidend ist auch, daß der Tod als positive Größe dargestellt wird.
Er klärt Franz über seine Irrtümer, seinen Hochmut und seine Unwissenheit auf. Erst durch diese Einsicht gelingt es ihm ein neues Leben zu beginnen.
Auch das Gefängnis hat eine große Bedeutung.
Immer wenn Franz mit dem Leben außerhalb der Gefängnismauer nicht mehr klarkommt, zieht es ihn zum Gefängnis zurück.
"Berlin Alexanderplatz" ist in vielfacher Hinsicht ein "moderner Roman".
Döblin kehrt nicht nur von traditionellen Helden ab, sonder verwendet auch neue Mittel des Erzählens, wie innere Monologe und die häufig eingesetzte Montagetechnik, wie Einbezug von Liedertexten und Überschriften aus Tageszeitungen.
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