Vor Ende der Weihnachtsferien war Luis den ganzen Tag allein auf den Schiern in seinem Urlaubsort am Semmering unterwegs, wo er sich am Abend verirrte.
Es begann immer stärker zu schneien und es wurde immer dunkler. Luis konnte gerade noch die Umrisse der Bäume erkennen und stapfte ängstlich vor sich hin. Am Morgen versprach er seinen Eltern, noch vor der Dämmerung nach Hause zu kommen. Es fiel immer mehr Schnee vom Himmel und die Nacht war stockdunkel. Luis stapfte nur so vor sich hin und musste die ganze Zeit an seine sorgenvollen Eltern denken. Sein schlimmster Gedanke war, nicht die kalte Winternacht zu überleben. Plötzlich sah er in der Dunkelheit einen Lichtpunkt auf ihn zukommen. Ein wenig später wurde der Lichtpunkt immer heller und deutlicher. Luis rannte dem Licht entgegen und erkannte eine alte Frau. Der Bub war so froh wieder einen Menschen zu sehen, dass er vor lauter Freude laut ,,Gott sei Dank" in den Wald schrie. Das beeindruckte die Frau aber wenig. Luis fragte die alte Frau nach dem Weg, aber diese antwortete:
,,Das sind gut zwölf Kilometer in der entgegengesetzten Richtung!" und dann fragte er sie wo das nächste Telefon wäre. Die mürrische Dame sagte, dass es ein Telefon im Pfarrhof gäbe und dass sie die Wirtschafterin wäre. Ohne irgendetwas zu sagen wandte sich die alte ab, aber Luis folgte ihr bis zu einem alten verrosteten Tor und bittete die Frau um Hilfe. Der Pfarrer bat Luis herein. Der Pfarrer saß vor dem Ofen und wärmte sich die Hände. ,,Wer bist du ?" , fragte er, ,, und wo kommst du so spät noch her ?" Luis nannte seinen Namen und sagte dem Pfarrer, dass er sich verirrt hätte. Der alte Greis sagte Luis, dass er schon in Pension sei und dass er kein Auto habe um ihn nach Hause zu bringen. Der Pfarrer klingelte mit einer Glocke und die alte Wirtschafterin kam in die Stube. Der Pfarrer sagte ihr, dass sie ein Nachtmahl herrichten sollte. Der Bub verputzte das Essen mit Genuss und der Pfarrer bat ihn die Nacht hier zu verbringen, doch Luis lehnte es ab, weil seine Eltern sich sicher schon sorgen machten und da es ihm hier unheimlich vorkam. Der alte Mann bat die Wirtschafterin Luis zur Straße zu begleiten. Als sie ankamen bei der Straße fragte er die alte Frau wie weit es noch zur Bushaltestelle sei. Sie sagte murmelnd, dass es nur zehn Geh - Minuten seien und dass er nur der alten Bruchsteinmauer folgen müsste bis zur einer Stelle, wo ein Unfall geschah. Ängstlich fragte der Bub die alte Frau um welchen Unfall es sich handelte und sie erzählte im von dem Autobus - Unfall. Dann war er wieder auf sich allein gestellt. Er ging nur so vor sich hin und achtete nur auf die Mauer. Plötzlich sah er zwei Scheinwerfer auf ihn zukommen. Es war ein Autobus nach Hause. Er freute sich, noch rechtzeitig angekommen zu sein. Der Bus-Chauffeur wollte gar kein Geld für die Fahrt. Er sah sehr müde aus. Luis setzte sich neben einen Mann. Alle Leute ihm Bus lehnten sich gegen die Fensterscheibe. Luis sprach den Mann neben ihm auf die Kälte im Bus an, aber der sagte kein Wort . Dann sprach der Bub eine junge Frau an aber die antwortete ebenfalls nicht. Luis fragte den Chauffeur, ob er nicht in die falsche Richtung fahren würde. Luis erkannte, dass keiner, außer ihm, lebendig war. Erschrocken warf er sich gegen die Wagentür, versuchte vergebens sie zu öffnen. Plötzlich raste der Bus gegen die Mauer und unter ihm öffnete sich die Hölle. Seine Mutter weckte ihn von seinem tiefen Schlaf und er sah seine Mutter neben ihm. Nachher berichtete ihm seine Mutter, was ihm widerfahren war, dass er knapp vor der Bus-Haltestelle durch eine Schneeverwehung von der Straße abkam und nur von den Stämmen zweier Tannen, die ihn auffingen, vor dem tödlichen Absturz bewahrt wurde. Von dem Vorfall im Gespensterbus erzählte er seinen Eltern nicht, dafür dem Arzt, der aber meinte, dass das nur Nebenwirkungen von der Gehirnerschütterung wären.
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