2.1.1. Struktur und Charakterisierungbr />
Es handelt sich bei diesem ersten Teil des Buch um einen Brief von Ludwig an seinen Anwalt, in dem er ihm das Zusammentreffen und auch das Zusammenleben mit Amanda schildert, der ihm bei der Scheidung mit Amanda helfen soll. Ludwig ist Sportredakteur in einer Zeitungsredaktion in der ehemaligen DDR. Er hat sich mit den Gegebenheiten in diesem
politischen System, wie Bespitzelung, Einflußnahme des Staates auf alle Lebensbereiche, Unfreiheit usw. abgefunden und mit ihnen arrangiert. Anfangs empfindet er die Unfreiheit noch als störend und nimmt im Kleinen eine konträre Meinung ein, die er aber auch schon zu diesem Zeitpunkt nicht nach außen hin verteidigt oder hinter dieser steht, sobald er merkt, daß dieser Standpunkt ihn einem Druck aussetzen könnte oder gar Unannehmlichkeiten bereiten könnte. Später hat er sich dann völlig an das System angepaßt und spielt einmal sogar mit dem Gedanken seine Frau für den Staatssicherheitsdienst zu bespitzeln, nachdem er, durch die Staatspropaganda gefördert, einige Argumente, warum eine derartige Staatskontrolle von Nöten sei, übernommen hat.
2.1.2. Inhalt
Ludwig lernt Amanda kennen als sich diese, die zu diesem Zeitpunkt freischaffende Journalistin ist, sich für einen Posten in seiner Zeitung bewirbt. Durch ihre, dem DDR Regime nicht immer positiv gegenüberstehenden Meinungen wird sie nicht nur nicht angestellt, sondern man erklärt ihr, daß sie für diese Zeitung auch nicht mehr als freischaffende Journalistin arbeiten wird. Nach dieser Enttäuschung geht sie in die Cafeteria der Zeitung um dort einen Kaffe zu trinken, wo sie auf Ludwig trifft, der sie dann auch anspricht. Ludwig ist zwar kein Casanova, ist aber den Frauen nicht unbedingt abgeneigt, und so verabreden sie sich, eines führt zum anderen und schließlich heiraten sie und bekommen ein Kind.
Nach der Heirat scheint es einige Zeit eine perfekte kleinbürgerliche Idylle/Harmonie zu werden, doch schon nach einiger Zeit beginnen sich die Meinungsdifferenzen, die Ludwig zu Beginn als unwichtig und klein abtat, zwischen den beiden, Amanda und Ludwig, immer größer zu werden. Amanda, die sich nach der Heirat sich nicht mehr einmal mehr um eine Stelle bewirbt, beginnt sich und ihr Kind immer stärker sich von Ludwig abzukapseln. Ludwig merkt, daß ihm seine Frau immer fremder
wird. Er versucht eine Annäherung zu erreichen wird aber von Amanda zurückgewiesen.
Amanda, die immer schon eine Einzelgängerin war, und auch nur eine einzige Freundin hat, zu der sie nun immer stärkeren Kontakt aufbaut, beginnt ein Buch zu schreiben, das sie aber ihren Mann niemals lesen läßt, wodurch sie sich noch stärker von ihrem Mann, aber auch von der restlichen Welt abschottet. Durch Schreiben dieses Buches, das eindeutig staatsfeindliche Tendenzen enthält, bekommt Amanda Kontakt zu einer Frau, die nicht näher beschreiben ist, die Kontakt zu einem westlichen Verlag herstellt, der dieses Buch drucken möchte. Sowohl mit ihrem Buch als auch durch den Kontakt mit dieser Frau erregt Amanda die Aufmerksamkeit des Staatssicherheitsdienstes der DDR, mit dem sie dann auch Probleme bekommt.
Auf einer geheimen Autorenlesung, zu der sie über die obengenannte Frau kommt, lernt Amanda den Buchautor Fritz kennen, der mehrere auch international verlegte Bücher geschrieben hat und ihr mit seinen politischen und gesellschaftlichen Ansichten, wegen denen auch einige seiner Bücher in der DDR verboten wurden, sehr imponiert. Mit ihm fängt sie dann auch eine Beziehung an, wegen der, aber auch wegen anderer Differenzen, sie sich dann von Ludwig scheiden läßt.
Ludwig, der diesen Brief schreibt, scheint in der Art und Weise, wie er über Amanda schreibt, beleidigt und verletzt zu sein. Er schreibt in diesem Brief das Scheitern der Ehe alleinig dem Fehlverhalten und der Eigensinnigkeit von Amanda zu, die er deshalb auch alleinig dafür verantwortlich macht. Er stellt sich in diesem Brief so zu sagen als \"Saubermann\" hin, was aber teils gekünstelt wirkt, wodurch man den Eindruck gewinnt, daß diese Art und Weise der Darstellung nicht ganz der Realität entspricht.
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