Startseite   |  Site map   |  A-Z artikel   |  Artikel einreichen   |   Kontakt   |  
  


deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Begründung der themenwahl


1. Drama
2. Liebe

Ich habe dieses Thema gewählt, weil ich nicht gerade der Experte auf dem Gebiet "Die Deutscherechtschreibung" bin. Deshalb habe ich dieses Thema gewählt um auf diesen Gebiet sicherer zu werden und mich ein bisschen über die Geschichte unserer Sprache zu informieren.

2.0. Geschichte der deutschen Rechtschreibung
Die Geschichte der Rechtschreibung ist nicht lang: Jahrhundertelang schrieb man individuell so, wie man es für richtig hielt. Die politische und geographische Aufteilung gerade des deutschen Sprachgebiets begründete etliche Schreibvarianten. Vor allem im Mittelalter waren es zudem nicht allzu viele Menschen, die mit der Verschriftlichung von Sprache überhaupt etwas zu tun hatten: Lesen und vor allem Schreiben war eigentlich nur im Klerus, Adel und Kaufmannstand verbreitet, Bücher konnte sich kam jemand leisten, und ihr Inhalt war fast ausschließlich religiöser, philosophischer und historischer Natur. Inhalte wurden häufig über Bilder bzw. Symbole transportiert. Erst das Aufkommen der Nationalstaaten, bessere Verkehrsverhältnisse und Schulbildung für breite Bevölkerungsschichten sorgten für mehr Schriftverkehr, der so schnell an Bedeutung gewann und die Forderung einer Vereinheitlichung der Schrift begründete. Diese wurde natürlich von der Instanz betrieben, die sich geradezu durch die Vereinheitlichung aller Lebensbereiche definierte: dem (National-)Staat und seinen Behörden. Nach der Schaffung des Deutschen Reiches 1871 berief der preußische Kultusminister 1875 eine Konferenz zur \"Herstellung größerer Einigung in der deutschen Rechtschreibung\" ein, an der u. a. Konrad Duden teilnahm, dessen Name jedem Deutschen heute bekannt ist. Ihre Beschlüsse wurden von den meisten Länder jedoch abgelehnt, und Reichskanzler Bismarck verbot den Beamten unter Strafandrohung sogar, die neuen Schreibregeln zu befolgen. Schließlich legte 1901 die vom Reichsamt des Innern einberufene 2. Berliner Orthographiekonferenz die seither übliche Rechtschreibung fest, die ein Jahr später vom damaligen Bundesrat als für alle deutschen Länder verbindlich erklärt wurde und im Wörterbuch Konrad Dudens ihren Niederschlag fand. Dieses paßte die Rechtschreibung in der Folgezeit allerdings dem tatsächlichen Schreibgebrauch an, wenn es Abweichungen von den 1901 beschlossenen Regeln feststellte. Der Staat hielt also seine Bürger an, so zu schreiben, wie mehrheitlich geschrieben wurde. Das änderte sich erst im Dritten Reich: Jetzt war die Sprache auch in ihrer schriftlichen Ausdrucksform politischen Zielen unterworfen, und es bestand die \"Chance\", die Rechtschreibung ohne zu erwartenden Widerstand der Bevölkerung zu reglementieren. Das Kriegsende verhinderte diesen Versuch zunächst, aber schon bald gab es neue Reformbestrebungen ...
1876 Die erste Orthographiekonferenz zur \"Herstellung größerer Einigung in der deutschen Rechtschreibung\" endet ergebnislos.
1880 Konrad Duden veröffentlicht, basierend auf der \"Preußischen Schulorthographie\", sein \"Orthographisches Wörterbuch der deutschen Sprache\".
1901 Die zweite orthographische Konferenz in Berlin beschließt die \"Regeln für die deutsche Rechtschreibung nebst Wörterverzeichnis\", die durch den \"Duden\" allgemeine Anerkennung finden.
1931 In seinem Erfurter Rechtschreibungsprogramm macht der Vertretertag des Bildungsverbandes der deutschen Buchdrucker einen Reformvorschlag, der in späteren Entwürfen immer wiederkehren wird (gemäßigte Kleinschreibung, mehr Getrenntschreibung, Eindeutschung von Fremdwörtern, Trennung nach Sprechsilben, Beseitigung der Dehnungszeichen und der Bezeichnungen der Vokalkürze, Ersetzung \"schwieriger\" Buchstaben durch andere (f statt v, s statt ß etc.; Beispiele: frefel, fi statt Vieh).
1941 Reichserziehungsministers Bernhard Rust (seit 1934) setzt eine Orthographiekommission ein. Deren \"Vorschläge zur Vereinfachung der deutschen Rechtschreibung\" ähneln dem \"Erfurter Programm\" (gemäßigte Kleinschreibung, ss nach kurzem Vokal, kein Komma vor Hauptsätzen etc.) und finden sich Jahre später in den \"Stuttgarter Empfehlungen\" von 1954 wieder.
1944 Eine vorsichtigere reduzierte Teilreform des Reichsministers sieht vor: · Eindeutschung von Fremdwörtern; · vermehrte Groß- und Auseinanderschreibung; · Konsonanten werden höchstens zweimal geschrieben: Schiffahrt, Schiffracht; · Trennung nach Sprechsilben: Pä-da-go-ge; · Kein Komma vor und und oder, auch nicht vor Hauptsätzen. Diese \"Kleine Rustsche Reform\", die in vielen Einzelheiten der Schreibreform von 1996 gleicht, wird angesichts der sich abzeichnenden Kriegslage am 24. August durch eine Anordnung Hitlers gestoppt.
1950 BRD: Die Kultusministerkonferenz befaßte sich erstmals mit Reformplänen.
1954 Die sog. Stuttgarter Empfehlungen (genau: \"Empfehlungen zur Erneuerung der deutschen Rechtschreibung\") machen Reformvorschläge, die von Schriftsteller wie Thomas Mann, Dürrenmatt und Hesse abgelehnt werden. Die Reform scheitert.
1956 Nach der Enteignung des Verlages in Leipzig erscheint der Duden beim \"Bibliographischen Institut (AG)\" in Mannheim (\"West-Duden\"), während der \"Ost-Duden\" vom \"Volkseigenen Betrieb Bibliographisches Institut\" in Leipzig herausgegeben wird.
1973 Auf dem Kongreß \"vernünftiger schreiben\" in Frankfurt setzen sich die \"Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft\" (GEW), der \"Verband deutscher Schriftsteller\" und das \"PEN-Zentrum Deutschland\" vor allem für die Kleinschreibung der Substantive ein. Begründung: Die Rechtschreibung bevorzuge die Gebildeten und sei ein kapitalistisches Herrschaftsinstrument.
1977 Die \"Kommission für Rechtschreibfragen\" wird am \"Institut für deutsche Sprache\" (IdS) in Mannheim gegründet.
1982 Eine Kommission zur Rechtschreibreform aus der BRD und DDR, der Schweiz und Österreich beschließt eine gemäßigte Kleinschreibung, die aber an Protesten scheitert.
1984 Erneuter Reformversuch der Kultusministerkonferenz; ein erstes internationales Gespräch findet 1986 in Wien statt.
1987 Die Kultusministerkonferenz und das Bundesinnenministerium beauftragen das \"Institut für Deutsche Sprache\" in Mannheim, Vorschläge für die Rechtschreibreform zu erarbeiten. Mit einer Ausnahme treten alle Mitglieder der 1977 gegründeten Kommission für die gemäßigte Kleinschreibung ein. Schriftsteller, Lehrer oder Journalisten sind nicht vertreten.
1988 Das Institut für Deutsche Sprache legt einen ersten Entwurf vor, der auf breiten Protest stößt.
1992 Ein überarbeiteter Entwurf wird in Österreich und der Schweiz teilweise akzeptiert. In Deutschland wird er von der Arbeitsgruppe der Kultusministerkonferenz zunächst nur interessierten Verbänden vorgestellt: · vermehrte Groß- und Auseinanderschreibung (siehe 1944); · weitgehende Aufhebung von Unterscheidungsschreibungen (nicht so weitgehend wie 1931); · Trennung nach Sprechsilben; · Eindeutschung von Fremdwörtern (siehe jeweils 1944); · ss nach kurzem, ß nach langem Vokal (siehe 1941); · dreifache Konsonanten nach kurzem Vokal (Schifffahrt, Schifffracht); · Liberalisierung der Zeichensetzung.
1994 Vertreter der Kultus- und Innenministerien Österreichs, der Schweiz und der Bundesrepublik einigen sich mit Sprachwissenschaftlern aller drei Staaten auf einen gemeinsamen Entwurf. Durch Berater sind auch Belgien, Dänemark, Italien (Südtirol), Liechtenstein, Luxemburg, Rumänien und Ungarn beteiligt.
1995 Die \"Deutsche Rechtschreibung. Regeln und Wörterverzeichnis\" wird veröffentlicht. Im Dezember desselben Jahres stimmen die Kultusminister und Ministerpräsidenten einer veränderten Fassung zu; sie sind vor allem gegen die eingedeutschte Schreibung von Fremdwörtern.
1996 Juli: Eine gemeinsame Absichtserklärung zur Schreibreform wird durch die zuständigen Stellen Belgiens, Deutschlands, Italiens, Liechtensteins, Österreichs und der Schweiz in Wien unterzeichnet.August: Zehn Bundesländer führen die neuen Regeln an den Schulen ein und schaffen so zwei Jahre vor dem vereinbarten Inkrafttreten \"vollendete Tatsachen\", auf die sie sich fortan berufen, um die Unzumutbarkeit der Rücknahme der Reform zu begründen.Oktober: Das \"Institut für Demoskopie Allensbach\" ermittelt, daß 75 Prozent gegen die Reform sind, 12 Prozent sich dafür aussprechen und 13 Prozent unentschieden sind.Buchmesse: Schriftsteller, Germanisten, Verleger und Journalisten fordern auf der Frankfurter Buchmesse, an der konventionellen Rechtschreibung festzuhalten.
1997 Die Kultusministerkonferenz beauftragt eine zwischenstaatliche Kommission für die deutsche Rechtschreibung, die Reform zu begleiten und die künftige Sprachentwicklung zu beobachten.
1998 Die Kultusminister und das Bundesinnenministerium lehnen alle Vorschläge der Kommission zur Änderung der teilweise als fehlerhaft erkannten Reform ab.März: Der Deutsche Bundestag spricht sich parteiübergreifend gegen die Reform aus. Die Bundesregierung (die alte wie die neue) ignoriert den Beschluß.
1998 Juli: Das Bundesverfassungsgericht ermächtigt die Kultusminister, die Schreibreform ohne gesetzliche bzw. parlamentarische Ermächtigung und gegen die überwiegende Ablehnung durch die Bevölkerung auf dem Erlaßwege an Schulen durchzusetzen.
1998 August: Die Rechtschreibreform wird offiziell eingeführt; bis zum 31. Juli 2005 gilt eine Übergangsfrist, bis zu der die bisherigen Schreibweisen nicht als falsch, sondern als \"überholt\" gelten sollen.
1998 September: In einem Volksentscheid lehnt die Bevölkerung Schleswig-Holsteins die Reform ab.
1999 August: Die Deutsche Presseagentur (dpa) und andere deutschsprachige Nachrichtenagenturen versenden ihre Texte in einer Fassung, die der Zwangsreform weitgehend, aber nicht vollständig entspricht.
1999 September: Der Landtag in Kiel nimmt den Volksentscheid der Schleswig-Holsteiner vom Vorjahr einstimmig zurück und beschließt die Einführung der Schreibreform.
2000 1. August: Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) kehrt als erste große Zeitung zur konventionellen Schreibung zurück. Der Deutsche Hochschulverband schließt sich ab 01.10.2000 an.


Da nun am 1. August 1998 die Neureglung der deutschen Rechtschreibung planmäßig in Kraft getreten war. Wurde schon in vielen Schulen seit dem beginn des Schuljahrs 1996/97 die neue Rechtschreibung unterrichtet. Und nach der verbindlichen Klärung aller juristischen Streitfragen durch das Bundesverfassungsgericht am 14. Juli 1998 auch die Behörden und viele Betriebe sowie das grafische Gewerbe mit der Umstellung befast. Das heißt jetzt für einen Grossteil der deutschsprachigen Bevölkerung das sie sich sehr schnell die neue Reform aneignen müssen. Aber die neue Rechtschreibreform hat natürlich nicht nur nachteile sondern auch jede Menge Vorteile so wie es auch seien sollte, ansonsten würde das ganze ja auch nichts bringen. Zum Beispiel wurden aus 52 Komasetzungsregeln 9 aktuelle Komasetzungsregeln.

 
 

Datenschutz
Top Themen / Analyse
Arrow Lebenslauf von Arthur Miller -
Arrow Das Fräulein von Scuderi -
Arrow Dänische Fassung Galilei Interpretation
Arrow Friedrich Hölderlin: Leben und Werk
Arrow CHARAKTERISTIK: DER STEPPENWOLF
Arrow CHRONOLOGIE DES JÜDISCHEN LEIDENSWEGES IN EUROPA
Arrow Die Babenberger
Arrow ALLGEMEINE MERKMALE VON TEXTEN Vorliegendes Werk
Arrow Die Leiden des jungen Werther - Schlußfolgerungen:
Arrow Der Autor Hermann Hesse


Datenschutz
Zum selben thema
icon Grammatik
icon Charakteristik
icon Präsentation
icon Buchvorstellung
icon Untertan
icon Tragödie
icon Film
icon Theater
icon Legende
icon Erörterung
icon Problematik
icon Inhaltsangabe
icon Sprache
icon Textinterpretation
icon Struktur
icon Zusammenfassung
icon Textanalyse
icon Interpretation
icon Novelle
icon Analyse
icon Literatur
icon Definition
icon Erlebnisbericht
icon Aufsatz
icon Inhaltsangabe
icon Literaturarbeit
icon Komödie
icon Leben & Werke
icon Vergleich
icon Charakterisierung
icon Argumentation
icon Hintergründe
icon Szenenanalyse
icon Inhaltszusammenfassung
icon Buch
icon Rezension
icon Buchbesprechung
icon Inhalt
icon Gedicht
icon Biographie
icon Autor
A-Z deutsch artikel:
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z #

Copyright © 2008 - : ARTIKEL32 | Alle rechte vorbehalten.
Vervielfältigung im Ganzen oder teilweise das Material auf dieser Website gegen das Urheberrecht und wird bestraft, nach dem Gesetz.
dsolution