Gliederungspunkte 1. Technische Entwicklung vor Gutenberg 2. Biografie von Gutenberg 3. Das "Werk der Bücher" 4. So funktionierte der Buchdruck 5. Was diese Technik bewirkte 6.
Der Buchdruck nach Gutenberg 1. Technische Entwicklung vor dem Buchdruck Im Fernen Osten war schon seit dem 8. Jahrhundert der Holzschnitt bekannt, doch die Holztafeln wurden weniger als Druckmedium, sondern mehr als Archivierung von Texten verwendet. Auch noch heute findet man zahlreiche dieser Tafeln. Seit dem frühen 15. Jahrhundert gab es den Holzschnitt auch in Mitteleuropa.
Dieser funktionierte folgendermaßen: Ein Vorzeichner übertrug die Abbildung und den Text seitenverkehrt auf einen Holzstock, ein Reißer schnitt dann die nicht druckenden Teile heraus. Danach wurden die erhöhten Stellen eingefärbt und auf Papier gedruckt. So konnte man eine Auflage von 200 - 400 Exemplaren produziert werden. Im 15. Jahrhundert war auch schon der Stempeldruck bekannt. Bei dieser Technik wurden mit einzelnen Lettern- und Zierstempeln lederne Bucheinbände mit ganzen Texten und Verzierungen geschmückt.
Konrad Forster, ein Mönch aus dem Nürnberger Dominikanerkloster, wandte diese Technik an. 2. Biografie von Gutenberg In der Zeit zwischen 1394 - 1399 wurde Henne Genfsfleichs zu Laden, Gutenbergs eigentlicher Name, als Sohn des Kaufmanns Friele Gensfleisch zu Laden und dessen Ehefrau Else Wirich geboren. Aus Henne wurde Johannes. Im Jahre 1411 zogen viele der Adelsgeschlechter aus Mainz aus, wegen den immer stärker werdenden Auseinandersetzungen der Handwerker (Zünften), die zu der Zeit immer mehr an Bedeutung gewannen. Auch die Familie Gensfleisch verließ die Stadt und zog Nach Eltville.
So veränderte sich auch der Name der Familie "zum Gutenberg" und deshalb ist der Erfinder des Buchdrucks uns als Johannes von Gutenberg bekannt. In seiner Jugend erlernte Johannes Latein und den Beruf des Goldschmiedes. Es ist nachgewiesen, dass Gutenberg sich 1434 in Straßburg aufhielt wo er Bürger im "Polieren und Schleifen" lehrte. Doch 1448 Zog Gutenberg zurück nach Mainz. Am 17. Oktober 1448 leiht der Mainzer Advokat Johannes Fust Gutenberg zunächst eine Summe von 800 Gulden für Gutenbergs kostspieliges Projekt und der Aufbau einer Druckerwerkstatt auch für die Einstellung lohnabhängiger Gehilfen was beträchtliche Geldsummen erfordert.
Um 1450 waren Gutenbergs Experimente so weit fortgeschritten, dass er mit dem Satz und Druck von einzelnen Blättern und auch umfangreichen Büchern beginnen konnte. Das waren Ablassbriefe, Kalender und Wörterbücher. 1452 gab Fust ein zweites Darlehn von 800 Gulden für ein gemeinsames Projekt, dem"Werk der Bücher"(die Bibel). 1455 kam es dann zum Streit zwischen Fust und Gutenberg, hierbei wirft Fust Gutenberg vor die Gelder die er ihm für das gemeinsame Projekt gegeben habe für andere Druckzwecke verwendet zu haben. Fust gewann den Prozess und Gutenberg musste die gesammte Werkstadt abgeben. Der Bischof von Mainz würdigte die Verdienste von Gutenberg und ernannte ihn zum Hoffman.
Am 3. Februar 1468 stirbt er in Mainz. 3. Das Werk der Bücher Wie in der Biografie schon erwähnt gab Forst Gutenberg ein zweites Darlehn in Höhe von 800 Gulden für ein gemeinsames Projekt, dem "Buch der Bücher", auch bekannt als die 42-zeilige Bibel. Die Bibel war im Mittelalter das wichtigste Buch. Sie umfasste insgesamt 1282 Seiten.
Es waren etwa 180 Exemplare angefertigt worden, 40 auf teuren Pergament und 140 auf Papier. Hierfür mussten ca. 100.000 Typen gegossen werden. Zwölf Drucker arbeiteten gleichzeitig an sechs Pressen. Für die 180 Bibeln wurden ca.
3 Jahre benötigt, in dieser Zeit hatte zuvor ein Schreiber eine komplette Bibel abgeschrieben. Gutenberg wollte bei diesem Projekt die Handschrift imitieren, deshalb hob er durch feine rote Striche heilige Namen oder Wörter hervor und um die Satzanfänge zu kennzeichnen betonte er Einzelne Grossbuchstaben. Dies sollte auch das Lesen erleichtern. Die Bibel wurde auch noch mit Initialschmuck und Rankenwerken geschmückt. Der einzelne Käufer konnte selber entscheiden wie diese Ausschmückungen aussehen sollten. Somit war jede einzelne Bibel ein Unikat.
Zum Namen "42-zeilige Bibel" kam es da Gutenberg bei dem ersten Exemplar mit der Anzahl der Zeilen pro Abschnitt experimentierte. Er begann mit 40 Zeilen, steigerte die Zahl bei Blatt 5 auf 41, und ab Blatt 6 blieb er bei 42 Zeilen. 4. Die Funktion des Buchdrucks Zuerst stellt man Drucklettern her, in dem man auf der Spitze eines Stahlstabes einen Letter in Spiegelschrift eingravierte und ihn danach mit Hilfe eines Hammers in weiches Kupfer einschlug, wobei ein seitenrichtiger, vertiefter Abdruck des Buchstabens entstand. Dies war die so genannte Matrize, die in das Gießinstrument eingerichtet werden musste. Das Gussmaterial wurde eingefüllt, und es erstand ein Bleiteller.
Da die Gussmatrize immer wieder verwendet werden konnte, man eine theoretisch eine unbegrenzte Anzahl an völlig gleichförmigen Lettern. Der zweite Schritt war das Setzen der Texte. Die einzelnen gegossenen Buchstaben wurden dann nebeneinander in Satzkästen gesetzt, zwischen den einzelnen Wörtern war jedoch noch ein wenig blindmaterial. Danach wurden die einzelnen Zeilen zu einem Abschnitt oder einer Spalte zusammengeführt, auf einem Holbrett, dem so genanten Setzschiff, das ziemlich Stabil sein musste. Der fertige Satzspiegel wurde dann mit Hilfe eines Lederballens mit Druckschwärze eingefärbt. Nun zum dritten Schritt, die Presse: Das angefeuchtete Papier kam in den klappbaren Deckel über dem Satzspiegel mit den Lettern und wurde durch Nadeln fixiert.
Den Pressdeckel mit dem Papier und Rahmen klappte man auf den Satzspiegel und schob ihn unter die Druckplatte der presse, den so genanten "Tiegel". Nun wurde der Tiegel auf das Papier gedrückt und damit wurde die Druckfarbe auf das Papier übertragen. Die ersten Drucke sollten eigentlich nicht als Druckwerke erkennbar sein. Dafür machte sich Gutenberg die Mühe nicht nur eine Gussmatrize von 26 Buchstaben des Alphabets anzufertigen. Er stellte von jedem Buchstaben mehrere Versionen her, die nur ganz wenig anders aussahen. Insgesamt entwickelte er mehr als 290 unterschiedliche Typen eines Alphabets.
5. Was diese Technik bewirkte Diese Erfindung ermöglichte eine einfachere und preiswertere Vervielfältigung von Texten. Dadurch wurde der Zugang zur Bildung frei für die Schichten die davor davon ausgeschlossen waren. Es ermöglichte aber auch die Verbreitung von Propaganda jeglicher Art. Der Buchdruck beeinflusste außerdem national wie international die weitere Entwicklung der Gesellschaft. Jedoch gab es auch einige Gegenstimmen von der Kirche die ihre Macht bedroht sahen.
6. Der Buchdruck nach Gutenberg Der Buchdruck verbreitet sich fast explosionsartig in ganz Europa. Deutsche Buchdrucker schwärmten in alle Himmelsrichtungen aus, vor allem aber war der Weg über die Alpen nach Italien entscheidend für die weitere Ausbreitung. So kam es, dass innerhalb von 10 Jahren nach Gutenbergs Tod in den meisten europäischen Ländern Werkstätten gegründet wurden: z. B. in Frankreich, den Niederlanden und sogar in England.
1590 wurde dann auch in Japan die erste Werkstätte errichtet. Später wurden die Volkssprache neben der Gelehrtensprache Latein mehr verwendet. Erste Sachbücher mit medizinischen und naturwissenschaftlichen Erkenntnissen, Drucke von Europa- und Weltkarten und Kalender wurden verbreitet. Der Preis eines Buches sank auf die Hälfte bis auf einem Viertel des ursprünglichen Preises.
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