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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Der böse geist lumpazivagabundus


1. Drama
2. Liebe

Biographie Johann, Eduard, Ambrosius Nestroy wurde als zweites von 8 Kindern des Gerichts- und Hofadvokaten Johann Nestroy und seiner Frau Magdalena in Wien geboren.
Nach den ersten drei Jahren am Akademischen Gymnasium trat er ins Gymnasium der Schotten über. Noch während dieser Zeit starb seine Mutter an Tuberkulose. Sein Vater starb 20 Jahre später völlig verarmt an Alterstuberkulose. 1817 begann Nestroy sein Philosophiestudium an der Universität Wien. Er absolvierte auch ein Jura Studium, sein besonderes Interesse galt jedoch dem Bühnenspiel und dem Gesang. Unter anderem trat er als Sarastro in Mozarts Zauberflöte auf. Nach zwei Auftritten wurde er am k. k. Hoftheater engagiert. 1823 heiratete er Wilhelmine Nespiensi, von der er sich 1845 wieder scheiden ließ. Aus dieser Ehe gingen zwei Kinder hervor.
Während seiner k. k. Zeit arbeitete er auch am Theater in Amsterdam und am Brünner Nationaltheater.
Ab 1834 wandte er sich dem Zauberstück ab und der Lokalposse und der Parodie zu.
1840 wurde die Posse "Der Talisman" uraufgeführt. Vor seinem Tode übernahm er noch kurzfristig das Karltheater in Wien. Er starb am 16 April 1862 an den Folgen eines Schlaganfalles in Graz.

Hauptpersonen
Stellaris: Feenkönig

Fortuna: Beherrscherin des Glücks
Brillantine: Fortunas Tochter

Amorosa: Beschützerin der Liebe
Lumpazivagabundus: Ein böser Geist

Mystifax: alter Zauberer
Hilaris: Mystifax´ Sohn

Knieriem: Schustergeselle

Zwirn: Schneidergeselle
Leim: Tischlergeselle

Inhaltsangabe

Vor dem Thron des Feenkönigs Stellaris erheben alte Zauberer, angeführt von Mystifax, Klage gegen Lumpazivagabundus, den Verführer ihrer Söhne zu einem Lebenswandel. Auf königliches Gebot gibt Fortuna den jungen Leuten ihr vergeudetes Vermögen zurück, aber Lumpazivagabundus verspottet sie wegen dieser Maßnahme, denn Reichtum wird die Jugend nie bessern. Zur Bestätigung erklärt Hilaris, Mystifax´ Sohn, das vermöge nur die Liebe und fordert die Hand Brillantines, der Tochter der Glücksgöttin. Fortuna weigert sich, obwohl Amorosa für die Liebenden Partei nimmt. Schließlich bietet Fortuna folgende Wette: drei Lockere Gesellen sollen mit Geld überschüttet werden; machen nur zwei unter ihnen von dem Reichtum Gebrauch, so bleiben Brillantine und Hilaris ewig getrennt, treten aber zwei ihr Glück hartnäckig mit Füßen, so ist Amorosa die Siegerin.
Vor den Toren der Stadt Ulm treffen die drei Handwerker Knieriem, Zwirn und Leim zusammen. Sie finden Gefallen aneinander und suchen gemeinsam in der Stadt Herberge. Im Wirtshaus, wo ihnen schlichtes Strohlager aufgeschüttet wird, erfahren sie, dass am nächsten Tag der Haupttreffer der Lotterie zur Ziehung gelangt. In der Nacht läßt ihnen Fortuna die richtige Losnummer erscheinen und am nächsten morgen erstehen sie mit ihren letzten Groschen das Los. Kurz darauf sehen sich die Gesellen im Besitz von 100 000 Talern, die brüderlich geteilt werden. Jeder will nun nach Wunsch und Gefallen leben: Leim seine geliebte Peppi doch noch zu erringen suchen, Zwirn mehr das Leben eines Don Juan als eines Schneiders führen, Knieriem, durch die Sterne vom baldigen Weltuntergang überzeugt, vom Bier zum Wein übergehen. Sie beschließen sich nach einem Jahr in der Stube des Meisters Hobbelmanns, dem vermeintlichen Schwiegervater Leims, in Wien zu treffen.
In Wien findet Leim die verlorene Peppi noch treu und unvermählt. Meister Hobbelmann gibt mit Freuden die Zustimmung zur Heirat. Zwirn hat sich inzwischen in Prag etabliert und ist ein Lebemann geworden. Seine Freunde Windwachel und Lüftig wissen Profit aus seinen aus seinen vornehmen Passionen zu schlagen. Noch schwächer zeigt sich Herr von Zwirn dem weiblichen Geschlecht gegenüber, vor allem die beiden sehr temperamentvollen Töchter der Signora Palpiti haben es ihm angetan.
Als das Jahr vergangen ist klopfen Zwirn und Knieriem an Hobbelmanns Tür. Zunächst läßt sich Leim verleugnen , um das gute Herz seiner lockeren Kameraden zu erproben. diese Prüfung bestehen die beiden zwar aber von Sesshaftigkeit und Familiengründung, wie Leim meint, wollen sie nichts wissen. Es zieht sie wieder hinaus auf die Landstraße. Als sie in einer Bauernschenke ihr Luderleben fortsetzen wollen, tritt der Feenkönig dazwischen. Fortuna erklärt sich durch die Unverbesserlichkeit der beiden für besiegt, Hilaris und Brillantine werden ein Paar. Amorosa aber gibt die Hoffnung nicht auf: Durch die Macht der Liebe wird sie auch Zwirn und Knieriem zu anständigen und glücklichen Menschen machen. Das Schlußbild zeigt, dass dies gelungen ist. In einem Haus arbeiten die drei ehemaligen Gesellen und jetzigen Meister, umgeben von Weib und Kindern, Bis der Feierabend sie zu Tanz und Lustbarkeit ruft.

Interpretation
Die Zauberposse möchte zeigen, dass in zwei von drei Fällen Geld eine grössere Rolle spielt als Liebe, jedoch wenn einer von der Liebe erfasst wird, dann ist selbst der lausigste Vagabund ihr ergeben.

 
 

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