Der Film:
Zwanzig freiwillige Männer sollen als Wärter und Gefangene in ein Scheingefängnis eingeschlossen werden. Psychologen wollen mit diesem Experiment das Verhalten von Menschen in Extremsituationen testen.
Die Teilnehmer erhalten 4000 Mark, wenn sie die zwei Wochen lang durchhalten.
Per Zufallssystem werden die Wärter und Gefangenen ausgewählt. Die Gefangenen müssen jedoch während des Experimentes auf Privatsphäre und ihre bürgerlichen Rechte verzichten, im Gegensatz zu den Wärtern, die je nach Schichtwechsel die Möglichkeit haben das Gefängnis zu verlassen.
Die Psychologen geben den Wärtern die Anweisung, alles gewaltlos unter Kontrolle zu halten, alles andere müssen sie sich untereinander ausmachen. Das ganze läuft unter Videoüberwachung der Psychologen ab und diese bestätigen nicht , dass sie die Verantwortung übernehmen.
Schon während der ersten Tage gerät das Experiment außer Kontrolle; aus dem Spiel wird toter Ernst.
Nicht nur die Gefangenen sondern auch die Wärter leiden unter totalem Realitätsverlust.
Die Wärter lassen ihre Minderwertigkeits- und Obrigkeitskomplexe sowie ihre Aggressionen an den Gefangenen aus.
Durch extreme Erniedrigung wollen die Wärter die Kontrolle über die Gefangenen aufrechterhalten. Sie steigern sich immer mehr in das Experiment hinein und schon werden auch die Psychologen zu Gefangenen.
Am Ende werden ein Gefangener und ein Wärter getötet und eine Psychologin wird fast vergewaltigt.
Die Interpretation:
Der Film kreist um die wichtigsten Fragen des menschlichen Zusammenlebens, darum wie man mit Gehorsam umgeht und in welchem Maß man die Verantwortung für sein eigenes Handeln übernimmt.
Der Vergleich zum Milgram Experiment:
Bei Milgram wird die Verantwortung tatsächlich von einer legitimierten Autorität übernommen, während beim Film die Teilnehmer die Videoüberwachung der Psychologen mit dem Übernehmen der Verantwortung der Psychologen verwechseln.
Bei Milgram wird hervorgebracht, dass die meisten Menschen einer Autorität gehorchen und somit sogar gegen ihre menschliche Moral handeln.
Beim Film empfinden die Wärter ihre Macht gegenüber den anderen als gutes Gefühl und verlieren, da sie dieser Macht nicht gewachsen sind, auch die Kontrolle über sich selbst und ihr Handeln.
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