Im Gegensatz zu Minach ist Leo kein sehr guter Rhetoriker, was er auch mit dem Satz "[...]Er ist ein viel besserer Redner als ich [...]" (7) zugab und er besitzt auch nicht dieselbe Bildung in Sachen Wissenschaft und Psychologie. Leo ist kein Mensch der sich viel mit theoretischem beschäftigt. Minachs Trainingslager hielt er deshalb für keine gute Idee.
Bei Interviews zeigt sich Leo etwas unbeholfen. Er ist es nicht gewöhnt frei zu erzählen und deshalb wird er auch schnell nervös und ist einfach in die Ecke zu treiben. Man benötigt dazu erstens Talent und zweitens bot es sich ihm nicht einmal eine Gelegenheit an, da immer Minach die Interviews gab.
Bei der Expedition, bei der die Mitnahme von jeglichen Sachen untersagt war, hat er ein Foto von seiner Familie hineingeschleust. Leo brauchte diese persönliche Sache um während der Reise den Glauben an die Realität nicht zu verlieren. Es diente ihm als Motivation. Alleine um seiner Kinder und seiner Frau Willen musste er überleben. Auch die Religion spielte im ewigen Eis von Grönland eine große Rolle für ihn. In seiner Ratlosigkeit suchte er Zuflucht zu Gott, denn jeden Tag betete er.
Leo ist kein nachträglicher Mensch, aber den Streit mit Minach hat er bis heute nicht vergessen. Auch wenn es nach außen hin nicht den Anschein macht ist Leo trotzdem ein sehr sensibler Mensch. Manchmal erscheit er sogar noch verletzlicher als ein kleines Kind. Aber dennoch kann auch Leo stur sein und sich ziemlich arrogant und argwöhnisch verhalten. Geistig und psychisch ist er eher labil. Das konnte man bei der Expedition erkennen, denn hätte Michael Gratt ihn nicht
unterstützt wäre er in sich zusammengebrochen, wie ein Kartenhaus, und verrück geworden.
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