Auffallend ist, dass Horváth nie einen vollen Namen schreibt. Anstatt den Namen verwendet er nur die Anfangsbuchstaben, die Namen von Dörfern oder anderen Orten nennt er überhaupt nicht. Damit will er, glaube ich, ausdrücken, dass solche Ereignisse, wie sie sich in Hitlerdeutschland abspielten, sich irgendwo auf der Welt abspielen könnten, in irgend einer Schulklasse oder Gesellschaft dieser Erde, auch heute noch, nur vielleicht in einer anderen Form, da wir in einer anderen Zeit leben.
Mir persönlich missfällt das Ende des Werkes etwas. Ich finde, dass der Schluss sich zu stark auf das Schicksal des Lehrers konzentriert. Es wird nicht noch einmal auf die Jugend eingegangen, die eigentlich eine zentrale Rolle in der ganzen Geschichte spielt. Man empfindet schlussendlich so viel Mitleid mit dem Lehrer, dass man das traurige Schicksal der "hypnotisierten" Jugend vergisst.
Mir hat das Buch sehr gefallen. Man kann gut nachfühlen, wie der Erzähler die verschiedenen Situationen erlebt. Es gibt einen grossen Einblick in die politischen und sozialen Aspekte der Naziherrschaft in Hitlerdeutschland. Das Buch ist auch sehr verständlich geschrieben, grosse Vorkenntnisse dieser Zeit sind nicht unbedingt Voraussetzung, um dem Erzähler in seinen Überlegungen zu folgen und die grosse Tragik dieser Zeit nachzufühlen.
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