Joseph Roth lebte von 1894 bis 1939. Er stammt aus Schwabendorf bei Brody in Galizien, hatte jüdische Eltern, besuchte das Gymnasium in Brody und die Universitäten in Lemberg und Wien, wo er Philosophie und Germanistik studierte. Er diente seit 1916 als Freiwilliger in der k. u. k. Armee und geriet als Fähnrich in russische Gefangenschaft. Ab 1918 arbeitete er als Journalist in Wien, ab 1921 in Berlin (Berliner Börsenkurier, Vorwärts) und wurde 1923 Mitarbeiter der Frankfurter Zeitung, für die er jahrelang Europa als Korrespondent bereiste.
Joseph Roth erlitt als Jude persönlich das Schicksal der übernationalen oder kleineuropäischen Monarchie: "Ich bin ein Franzose aus dem Osten, ein Humanist, ein Rationalist mit Religion, ein Katholik mit jüdischem Gehirn: ein wirklicher Revolutionär" (1926 an Benno Reifenberg aus Odessa). Dieses Schicksal verarbeitete Roth in seinem bekanntestem Roman Radetzkymarsch.
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