Der Erzähler:
Der Erzähler ist ein junger Deutscher, der 1937 aus einem deutschen Konzentrationslager und nach der Besetzung Frankreichs durch die Wehrmacht aus einem französischen Arbeitslager geflohen ist. Mit falschen Papieren und unter falschem Namen gelingt es ihm, weil er durch Zufall für den Schriftsteller Weidel gehalten wird, ein Visum und die Einreisegenehmigung nach Mexiko zu bekommen. Er gibt jedoch beides wieder zurück, weil er sich letztendlich doch entschieden hat, zu bleiben.
Der Erzähler ist namenlos und verbirgt sich hinter einigen verschiedenen Identitäten, die für das Erlangen seiner Genehmigungen auf den Behörden annimmt. Seine wahre Identität droht dabei verloren zu gehen, was aber Dank der Gespräche mit ehemaligen Mitgefangenen und Freunden nicht geschieht.
Im Verlauf des Romans lernt er das Richtige zu tun: er bewahrt im Gegensatz zu vielen seiner Mitgefangenen Solidarität gegenüber seinen Freunden und setzt sich für sie ein, obwohl er dadurch seine eigenen Pläne zerstören könnte. Während er am Anfang noch unentschlossen ist, was er als nächstes tun muss, und ständig auf der Flucht ist, hat er am Ende bereits eine Entwicklung durchgemacht. Er entscheidet sich in Marseille zu bleiben und seine Freunde, vor allem die Familie Binnet, nicht im Stich zu lassen, sondern, wenn nötig, an ihrer Seite gegen den Faschismus zu kämpfen.
(Textstelle: Selbstbeschreibung des Erzählers S 264 - 265)
Weidel:
Weidel ist ein deutscher Schriftsteller, der Deutschland aus Furcht vor dem Nationalsozialismus verlassen hat und schließlich nach Paris gekommen ist. Doch auch dort fühlt er sich bedroht und gemeinsam mit zwei anderen Schriftstellern plant er die Flucht. Diese lassen ihn jedoch im Stich. Nachdem ihn dann auch noch seine Frau verlässt und sein Verlag seine Geschichten nicht mehr drucken will, begeht er Selbstmord.
Nach und nach findet der Erzähler mehr über Weidel heraus: Dieser hat sich politisch engagiert und aufgrund einer Geschichte über den Spanischen Bürgerkrieg ist ihm das spanische Visum verweigert worden. Ohne Aussicht auf eine baldige Flucht und von allen im Stich gelassen ist Weidel nicht mehr in der Lage, diese Zeit der Krise und des Krieges zu ertragen. Für den Erzähler hat er jedoch trotz seines Scheiterns Großartiges vollbracht, da seine Geschichten den Menschen Freude bereiten und diese so der Wirklichkeit entfliehen können. Deshalb ist der Erzähler der Ansicht, dass Weidel doch etwas für sein Volk getan hat.
Marie:
Marie ist Weidels Ehefrau. Im Verlauf des Romans wird ihre Lebensgeschichte aufgerollt: Sie lernt Weidel eher zufällig kennen, als dieser bereits aus Deutschland flüchten will. Als sie ihn bittet, sie mitzunehmen, willigt er ein und sie heiraten in Paris. Dort fühlt sich Marie jedoch bald von Weidel vernachlässigt und trennt sich von ihm. Schließlich zieht sie mit ihrem neuen Freund, dem Arzt, nach Marseille weiter, will Weidel aber trotzdem dort treffen, um mit ihm nach Mexiko auszuwandern. Der Brief, in dem sie ihm ihren Plan mitteilen will, kommt jedoch nie an, da ihr Mann bereits tot ist. Doch davon erfährt Marie nichts und befindet sich deshalb auf ständiger Suche nach Weidel.
Während der Erzähler, der von ihr fasziniert ist, anfangs noch versucht, sie davon abzubringen, muss er letztendlich enttäuscht einsehen, dass sie ewig weiter nach ihrem Gatten suchen wird, ohne jemals aufzugeben. Er stellt fest, dass es allein die Hoffnung auf ein Wiedersehen ist, die Maries Entscheidungen zu bleiben oder abzufahren beeinflusst.
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