Er ist ein junger Kaufmann und führt mit seinem Vater zusammen ein Geschäft. Seine Mutter ist vor zwei Jahren gestorben und es sieht so aus, als ob er nicht sehr unter ihrem Verlust litt. Er fühlt sich in seiner Familie fremder als ein Fremder und vor allen Dingen unverstanden.
Georg liebt das Leben und genießt sein Junggesellendasein so gut es geht, aber nun denkt er daran ein Mädchen aus gutem Hause zu heiraten. Für ihn scheint es nicht unerheblich zu sein, daß er sich eine Braut auswählt, die aus einer gutsituierten Familie stammt.
Im Grunde ist Georg ein fröhlicher junger Mann, wenn auch manchmal etwas zu nachdenklich. Aber wenn es um seinen Vater geht schaltet er auf stur. Er weigert sich den bürgerlichen Normen anzupassen und ebenfalls ein erfolgreicher Geschäftsmann zu werden, wie sein Vater. Georg wird bewußt, daß er nicht in der Lage ist, die Wertvorstellungen der bürgerlichen Mittelschicht zu den seinen zu machen, das heißt ein Leben zu führen, in dem wirtschaftlicher Aufstieg an erster Stelle steht.
Der Konflikt zwischen ihm und seinem Vater vergrößert sich zusehends, auch wenn er darum bemüht ist es nicht danach aussehen zu lassen. Sie entfremden sie sich immer stärker, dies wird vor allem beim Essen deutlich: Sie essen gleichzeitig, aber nicht gemeinsam; Vater und Sohn befinden sich zwar zur gleichen Zeit am gleichen Ort, doch sind sie meilenweit von einander entfernt.
Georg kommt gegen seinen Vater nicht an, er kann tun und lassen was er will, für seinen Vater bleibt er der dumme Junge, der sich nicht getraut seine Meinung zu sagen, und gegen ihn aufzustehen. Er ist ihm einfach nicht gewachsen, und das ist nicht nur auf seine schmächtige Statur bezogen.
Er war im Grunde genommen immer der gehorsame Sohn und der Selbstmord zeigt seine Abhängigkeit vom Vater.
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